Wer heute vor allem im Bereich der Alten Musik Herausragendes leistet, wird gerne zum Spezialisten gemacht. Thomas Hengelbrock, Musikchef der Volksoper, ging es da nicht anders. Doch sein stilistisches Spektrum ist viel breiter und bunter. Sein Faible gilt auch der klassischen Moderne Amerikas. In einer "American Night" dirigiert er Aaron Copland "Four Dance Episodes from Rodeo", John Adams "The Chairman Dances", Charles Ives "Central Park in the Dark" und "The Unanswered Question" sowie George Gershwins Gassenhauer "Rhapsody in Blue". "Denkt daran, wie viele Rassen und Menschen aus allen Teilen der Welt unser Land ausmachen", pries einst Leonard Bernstein, mit dem Hengelbrock übrigens im Orchester gearbeitet hat, die Vielfalt der amerikanischen Musik: "Unsere Kompositionen wurden von der reichsten, der vielfältigsten Volksmusik der Welt genährt." Dies darzustellen ist das Anliegen des Abends. Ab 21.30 Uhr swingt dann in einer "Jazznight" das Kenny-Werner-Trio mit Solisten des Volksopern-Orchesters (Klavier: Peter Jablonski). (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14. 11. 2001)