Brüssel - Die Europäische Union hat Afghanistan einen großen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes versprochen. Die Union halte sich bereit, den Afghanen bei Umsetzung eines solchen Plans zu helfen, erklärte die belgische EU-Präsidentschaft am Dienstag in Brüssel. Er sei der Unterpfand zur Befriedung des Landes. Die EU-Präsidentschaft zeigte sich erfreut über die "Fortschritte im Kampf gegen den Terrorismus in Afghanistan". Die Einnahme von Mazar-i-Sharif und Kabul zeige, dass die Taliban zunehmend die Kontrolle über das Land verlören. Damit rücke die Festnahme des Terror-Drahtziehers Osama bin Laden und seiner Komplizen einen Schritt näher. Entscheidend für den Frieden in Afghanistan sei die Schaffung einer demokratischen und stabilen Regierung unter Einschluss aller Bevölkerungsgruppen. Die EU unterstütze die Vereinten Nationen bei der Bildung einer solchen Regierung, erklärte Ratspräsident Guy Verhofstadt. Schwierigkeiten eingeräumt Die Europäische Kommission hatte zuvor mögliche Schwierigkeiten bei der versprochenen Hilfe zum Wiederaufbau des Bürgerkriegslandes eingeräumt. "Wir haben keine große finanzielle Manövriermasse für die Aufgaben, die vor uns liegen", sagte ein Kommissionssprecher. Für Projekte in ganz Asien stehe jährlich ein Betrag von 400 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Sprecher Gunnar Wiegand. Ende Jänner sollten die EU-Außenminister in Brüssel entscheiden, ob dieses Geld zu Lasten anderer Länder umgeschichtet oder zusätzliche Mittel für Afghanistan bereitgestellt würden. Der Vormarsch der Nordallianz in Afghanistan hilft den Hilfsorganisationen nach Einschätzung der EU-Kommission bei der Versorgung der hungernden Bevölkerung. Der Zugang der Hilfsorganisationen zu den Bedürftigen habe sich in den vergangenen Tagen deutlich verbessert, sagte ein Kommissionssprecher. Er betonte zugleich, die humanitäre Hilfe erfolge streng neutral. Auf Probleme stießen die Helfer, weil Radios in der Zeit der Taliban-Herrschaft verboten waren. Für die humanitäre Hilfe sei die Verbreitung entsprechender Informationen aber wichtig. (APA/dpa)