Wien - 87 Prozent der österreichischen Bauern wollen, dass nur Saatgut auf den Markt kommen darf, in dem keine gentechnischen Verunreinigungen nachweisbar sind. Das ergab zumindest eine von Greenpeace initiierte und von dem Meinungsforschungsinstituts ISMA durchgeführte Umfrage unter 300 konventionellen Landwirten in Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten.Nein zu Toleranzwert Zum Verordnungsentwurf von Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (V), mit dem Toleranzwerte für die Verunreinigung von Saatgut mit gentechnisch veränderten Substanzen von 0,5 Prozent festgelegt werden, sagten 69 Prozent der Befragten ein klares "Nein". Lediglich 21 Prozent befürworteten den Vorschlag, sechs Prozent machten keine Angaben, vier Prozent war es egal. Als Nutznießer dieser Grenzwertregelung sahen 60 Prozent der Bauern die Saatgutproduzenten, 37 Prozent die Gentechnikindustrie, 13 Prozent sich selbst, zehn Prozent die Politik und nur sieben Prozent die Konsumenten. Furcht vor Absatzschwierigkeiten Jedoch befürchtete jeder zweite Befragte Absatzschwierigkeiten seiner Ernte, wenn sie gentechnisch verunreinigt sei, auch wenn es gesetzlich erlaubt wäre. Für Schäden, die durch diese Kontamination entstehen würden, sind laut Umfrage 80 Prozent dafür, dass die Saatgutproduzenten dafür haften müssen, 18 Prozent wollen die Politik verantwortlich machen, ein Prozent die Landwirte, ein Prozent machten keine Angaben. Problem soll an der Wurzek gepackt werden 87 Prozent der Befragten wollen, dass das Problem von der Politik an der Wurzel gepackt wird und die Rahmenbedingungen für eine gentechnikfreie Saatgutproduktion verbessert bzw. geschaffen werden. 90 Prozent wollen, dass sämtliche Messergebnisse über Kontaminationen der Öffentlichkeit und insbesondere den Landwirten zugänglich gemacht werden. (APA)