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New York - Der Flugzeugabsturz im New Yorker Stadtteil Queens am Montag hat vermutlich an die 270 Menschen das Leben gekostet. Bis Montag Abend wurden 265 Leichen geborgen, mehrere Personen galten noch als vermisst. An Bord des Airbus der American Airlines befanden sich jüngsten Informationen zufolge 251 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder. Sechs Wohnhäuser wurden weitgehend zerstört, sechs weitere schwer beschädigt. Die Maschine war wenige Minuten nach dem Start vom Kennedy-Airport abgestürzt. Als Ursache kommt ein Triebswerkschaden in Frage. "Alles deutet auf einen Unfall hin" Die Explosionsgeräusche, die viele Zeugen gehört hatten, entstanden Ermittlern zufolge wohl durch einen mechanischen Defekt. "Alles deutet auf einen Unfall hin", sagte Ermittlungsleiterin Marion Blakey von der Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB). Die Kommunikation im Cockpit sei in den Sekunden vor dem Absturz normal gewesen. Einer der beiden Flugschreiber wurde mittlerweile gefunden. Pilot ließ Treibstoff ab Der Pilot habe offenbar unmittelbar vor dem Absturz Treibstoff aus dem Flugzeug abgelassen, sagte der Gouverneur des Bundesstaats New York, George Pataki. Dies deute darauf hin, dass er gewusst habe, in welchen Schwierigkeiten die Maschine stecke. Der Airbus hätte in die Dominikanische Republik fliegen sollen. Mindestens 150 der Passagiere waren dominikanische Staatsangehörige. Heck aus Meer geborgen Der 13 Jahre alte Airbus A300-600 stürzte kurz nach 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ), drei Minuten nach dem Start ab, etwa acht Kilometer vom Kennedy-Airport entfernt. Das Heck wurde mittlerweile aus dem Meer geborgen. Ein Triebwerk landete abseits auf dem Parkplatz einer Tankstelle. Zeugen berichten außerdem von Flammen am linken Triebwerk. Sicherheitsmängel Wie am Dienstag bekannt wurde, hatte die US-Luftverkehrsbehörde FAA im vergangenen Monat Sicherheitsmängel an den Triebwerken festgestellt und eine weitere Inspektion der empfohlen. Die FAA-Meldung vom 5. Oktober war das Ergebnis monatelanger Untersuchungen des CF6-80C2-Triebwerks, das weltweit in mehr als 1.000 Flugzeuge eingebaut ist, darunter auch der US-Präsidentenjet "Air Force One". "Unsicherer Zustand" Die Behörde hatte die Inspektionen auf Grund von Berichten über Triebwerksfehler im Frühjahr 2000 veranlasst. Dabei wurde laut FAA ein "unsicherer Zustand" festgestellt. General Electric (GE), der Mutterkonzern des Triebwerkherstellers, erklärte, alle Reparaturanweisungen der Regierung seien eingehalten worden. Das Triebwerk habe als absolut zuverlässig gegolten. Seit 1984 hat GE hat 2.954 Triebwerke des betroffenen Typs gebaut. Giuliani:"Werden auch diese Probe bestehen" Bürgermeister Rudolph Giuliani rief die Bürger zur Ruhe auf. "Wir werden ein zweites Mal auf die Probe gestellt, und wir werden auch diese Probe bestehen", sagte er. Auch US-Präsident George W. Bush sprach den Menschen in der Stadt Mut zu: "Ich habe keinen Zweifel, dass die New Yorker gefestigte und starke und mutige Menschen sind, die ihren Nachbarn helfen werden, den jüngsten Vorfall zu bewältigen." Papst Johannes Paul II. hat sich über das Unglück bestürzt erklärt und den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. In einem Telegramm an den Bischof von Brooklyn, Thomas V. Daily, versicherte der Papst, dass er für die Familien der Opfer bete, die Kraft auf ihrem Leidensweg benötigen. Der Papst betonte, dass er für die ganze amerikanische Nation bete, die in den letzten Monaten so schwer getroffen worden sei. Ein ähnliches Telegramm ging an den Erzbischof von Santo Domingo, Kardinal Nicolas de Jesus Lopez Rodriguez. (APA/AP/Reuters)