Natur
Umsetzung der Klimaschutzstrategie belebt langfristig Österreichs Wirtschaft
Energieszenario prognostiziert zusätzliche Investitionen und Jobs bei sinkendem Energiekonsum
Wien - Die konsequente Senkung der Treibhausgas-Emissionen
führt in Österreich langfristig zu einer Reihe von positiven
wirtschaftlichen und ökologischen Effekten. Nach Berechnungen des
Wirtschaftsforschungsinstituts sind in den nächsten zehn Jahren
durch eine Verringerung der CO2-Emissionen zusätzliche
Investitionen, sinkende Energieausgaben, ein Zuwachs an
Arbeitsplätzen und ein Beitrag zur Senkung des Nettodefizits zu
erwarten. Die Erstellung dieses langfristigen Energieszenarios wurde
vom Umwelt- und Landwirtschaftsministerium sowie vom Wirtschafts-
und Arbeitsministerium in Auftrag gegeben, berichtete OTS.Strategie
Dieses "Kyoto-Szenario" orientiert sich an der österreichischen
Klimastrategie, die heuer von Bund und Ländern gemeinsam
ausgearbeitet wurde. Gemäß den österreichischen Verpflichtungen des
Klimaschutzprotokolls von Kyoto legt sie fest, wie Österreich seine
Treibhausgas-Emissionen in den kommenden zehn Jahren gegenüber 1990
um 13 Prozent senken soll. Die zahlreichen Einzelmaßnahmen sind den
Bereichen Gebäude, Stromerzeugung und -verbrauch, Verkehr,
Industrie, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft zugeordnet.
Den Simulationen des Wirtschaftsforschungsinstituts zufolge liegen
die österreichischen CO2-Emissionen aus der energetischen Verwendung
von fossilen Brennstoffen im Jahr 2010 im "Kyoto"-Szenario bei etwa
53,5 Millionen Tonnen pro Jahr gegenüber derzeit rund 60 Millionen
Tonnen. Das entspricht annähernd jener Reduktion im Energiesektor,
die zur Erreichung des Kyoto-Zieles - das neben CO2 noch weitere
fünf Treibhausgase umfasst - notwendig ist.
Investitionen
Für die Wirtschaft sind diese Reduktionsmaßnahmen mit deutlich
belebenden Auswirkungen verbunden. Eine Abschätzung für das "Kyoto"-
Szenario zeigt, dass mit jährlichen öffentlichen Förderungen von
rund sechs Milliarden Schilling Investitionen von 26 Milliarden
Schilling ausgelöst werden, die zur Steigerung der Energieeffizienz
und für den Einsatz von Technologien zur Nutzung erneuerbarer
Energieträger getätigt werden. Dieser beachtliche Investitionsimpuls
geht einher mit einer bedeutenden Absenkung der Energiekosten: Die
"Energierechnung" der österreichischen Volkswirtschaft würde im Jahr
2010 demnach um etwa 10 Milliarden Schilling und im Jahr 2020, um
etwa 19 Milliarden Schilling geringer ausfallen.(red)