Trotz verschärfter Sicherheitsmerkmale ist das neue Betriebssystem Windows XP von Microsoft in Thailand schon vor dem offiziellen Verkaufsstart als Raubkopie erhältlich. Ein Software-Verkäufer in Bangkok sagte am Montag der Nachrichtenagentur Reuters, er habe die für Firmen gedachte Professional-Version von XP seit drei Wochen im Angebot und verkaufe täglich rund 200 Exemplare. 120 Baht An Straßenständen werden Raubkopien von Windows XP kurz vor dem offiziellen Verkaufsstart am 17. November für 120 Baht (3,03 Euro/41,6 S) angeboten. Auch in China, wo ebenfalls erst offiziell am kommenden Freitag mit dem Verkauf von Windows XP gestartet wird, sind - wie berichtet - bereits große Mengen an Raubkopien auf den Markt gekommen. Der Preis für illegalen Kopien liegt dort bei etwa 30 Yuan (4,06 Euro/55,9 S). In Österreich ist das Betriebssystem seit 25. Oktober zu haben und kostet je nach Version zwischen 1.890 S (137,4 Euro) und 4.200 S. Gelungen Software-Piraten ist es nach Angaben von Microsoft Thailand offenbar gelungen, an für Unternehmen gedachte Aktivierungscodes von Windows XP zu gelangen. Mit diesen kann man das Betriebssystem auf einer unbegrenzten Zahl von Computern frei schalten. Im Gegensatz zu den Vorgängerversionen sind alle Käufer gezwungen, Windows XP innerhalb von 30 Tagen nach der Installation registrieren zu lassen und eine vom Programm generierte Seriennummer an Microsoft zu übermitteln, um es aktivieren zu lassen. Ansonsten ist das System nach Ablauf der Frist nicht mehr einsatzfähig. Die thailändische Polizei beschlagnahmt regelmäßig Software-Raubkopien und lässt sie öffentlich von Dampfwalzen überrollen oder von Elefanten zertreten. Die Behörden räumen aber ein, dass die Gesetze zum Schutz von Urheberrechten nur schwer durchzusetzen sind. (APA/Reuters)