Wien - Mit Montag 12.11.2001 sind es noch genau 50 Tage, bevor 300 Millionen Menschen in 12 europäischen Ländern zum ersten Mal den Euro als Bargeld verwenden werden. Seit dem 1. September 2001, unmittelbar nachdem die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten vorgestellt worden sind, sind schwer bewachte Lastkraftwagen, Schiffe, Züge und Flugzeuge kreuz und quer im Euroraum unterwegs und beliefern Kreditinstitute und in einigen Ländern auch Einzelhändler mit großen Mengen an Euro-Banknoten und Euro-Münzen. Am 1. Jänner 2002 werden ein Großteil der 200.000 Geldautomaten sowie Millionen von Münzautomaten im Eurogebiet umgestellt sein. Insgesamt kommen nach aktuellen Angaben der EZB 14,89 Milliarden Euro-Banknoten - genug um eine Fläche von 15.000 Fußballfeldern zu bedecken - mit einem Wert von 633 Mrd. Euro (8.710 Mrd. S) und 51,6 Milliarden Euro-Münzen - das entspricht rund 9.000 Lastwagenladungen - mit einem Gesamtwert von 15,7 Mrd. Euro zur Verteilung. Allein für die österreichische Bevölkerung müssen für den Erstbedarf ab Jahresbeginn 2002 nicht nur 340 Millionen Euro-Banknoten (ohne Reserven) und 1,5 Milliarden Euro-Münzen bereitstehen, sondern auch in einem relativ kurzen Zeitraum 470 Millionen Stück Schilling-Banknoten und rund 3 Milliarden Stück Schilling-Scheidemünzen eingezogen werden. Eckdaten im österreichischen Euro-Bargeld-Fahrplan: Seit 1. September 2001 läuft die Vorverteilung der Euro-Banknoten und -Münzen an Kreditinstitute. Münz-Startpakete für Unternehmen im Wert von 145,45 Euro können um 2.000 S erworben werden. Seit 1. Oktober gilt die Verpflichtung zur doppelten Preisauszeichnung. Am 15. Dezember 2001 beginnt die Vorverteilung von Euro-Münzen an Konsumenten. Startpakete im Wert von 14,54 Euro können an Bank- und Postschaltern für 200 S erworben werden. Es dürfen aber auch Euro-Münzen in anderen Stückelungen ausgegeben werden. Ab 1. Jänner 2002 gilt der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Euro-Münzen dürfen erst jetzt zur Zahlung verwendet werden. Euro-Scheine werden über Bankomaten, Geldausgabe-Automaten und über eigens dafür offen gehaltene Bank-Filialen ausgegeben. Die so genannte "duale Phase" - bis Ende Februar gilt auch der Schilling noch als gesetzliches Zahlungsmittel - beginnt. Preise, Gehälter, Pensionen sowie Bankkonten und Sparbücher werden auf Euro umgestellt. Ab dem 1. März 2002 ist der Euro alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel, Schilling-Bargeld verliert seine Gültigkeit. In der dualen Phase tauschen die Banken Schilling-"Haushaltsmengen" - Beträge bis zu 50.000 S - gratis um, danach ist der kostenlose Schilling-Umtausch zeitlich und mengenmäßig unbeschränkt nur noch bei der OeNB und ihren Zweigstellen möglich, der Münzumtausch auch bei der Münze Österreich AG. Bis 31. März 2002 können Banknoten aus anderen Euro-Ländern bei der OeNB bis zu einem Gegenwert von 3.000 Euro gebührenfrei getauscht werden. Danach kann nur noch bei der jeweiligen Nationalbank gewechselt werden. (APA)