Der Countdown läuft für zwei britische Ballonfahrer, die einen neuen Höhenrekord planen: Sie wollen im kommenden Jahr mit einem riesigen, heliumgefüllten Ballon namens Qinetiq1 bis in 40 Kilometer Höhe vorstoßen.

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Colin Prescott (links) und Andy Elson werden bei ihrem zwölfstündigen Flug in einer offenen Gondel sitzen. Ihr einziger Schutz sind russische Raumanzüge.

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Den bisherigen Höhenrekord für Ballonflüge hält der amerikanische Marinepilot Malcom Ross. Er stieg gemeinsam mit Victor Prather 1961 im Ballon "Lee Lewis Memorial" bis in eine Höhe von knapp 35 Kilometer auf.

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Troposphäre: Sie ist der unterste Bereich, in dem sich jegliches Wetter abspielt. Hier nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe um rund 6,5°C pro Kilometer ab- bis zur Tropopause, die in Höhen zwischen 8 und 17 Kilometern liegt. Darüber beginnt die Stratosphäre. Hier steigt die Temperatur mit der Höhe an und erreicht ihr Maximum in etwa fünfzehn Kilometern Höhe (Stratopause). Die Ozonschicht liegt hier, zwischen 15 und 20 Kilometern. Die Mesosphäre (von 50 bis zu 80 km) ist kalt, da hier der Luftdruck dramatisch sinkt. In der Thermosphäre steigen die Temperaturen hingegen auf 1300°F. In der Ionosphäre über 250 km Höhe entstehen die Polarlichter. Die Exosphäre schließlich ist extrem dünn und die Übergangszone zwischen Erdatmosphäre und Weltraum.

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Getragen werden die beiden Rekordbrecher in spe von einem extrem dünnwandigen Ballon mit einer Dicke von rund 20 Mikrometern, der jedoch etwa so hoch sein wird wie das Empire State Building(!). "Es wird besonders schwierig sein, den Ballon in die Höhe zu bekommen, ohne dass er in Stücke reißt", betonte Elson.

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Weit über der Erde wollen Prescott und Elson Aufnahmen ihres Fluges machen. "Dafür haben wir etwa ein bis zwei Stunden Zeit", so die Forscher. Dazu soll ein solargetriebenes Fluggerät mit einer Kamera den Ballon umkreisen.

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Denkbar wäre auch, dass kleine mit Kameras ausgerüstete Raketen vom Ballon starten und die Aufnahmen machen. Nach dem Flug soll der Ballon etwa 350 Kilometer westlich von seinem englischen Startplatz im Atlantik niedergehen.

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Prescott und Elson hatten bereits 1999 versucht, einen Ballon-Rekord aufzustellen: Sie wollten damals die Erde in einem Ballon umrunden.

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Am 17. Februar 1999 hoben sie im spanischen Almeria ab, um mit ihrem mit Sonnenkollektoren (im Bild rechts) ausgestatteten Ballon "Cable and Wireless" die Welt nonstop zu umfahren. Kurs über Afrika, Indien und weiter ...

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... nach 17 Tagen war jedoch Schluss. 80 Kilometer vor der japanischen Küste klatschte ihr Ballon in den eisigen Pazifik.

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Wünschen wir ihnen diesmal also mehr Glück (zumindest dass sie beim jetzigen ungleich gefährlicheren Unternehmen mit heiler Haut davon kommen).

Weitere Informationen zum Stratosphärenflug:
Quinetic 1
New Scientist
(pte/red)

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