Forschung & Geschlecht
Bildungsvolksbegehren für Frauen besonders relevant
SPÖ-Haider: Chancenungleichheit durch Studiengebühren zementiert
An der Universität Linz gibt es heuer rund 1.700 StudienanfängerInnen
weniger als im Vorjahr, der Rückgang der weiblichen Erstinskribenten
ist signifikant.
Appell an Studentinnen
Für SPÖ-Chef LH-Stv. Dipl.-Ing. Erich Haider eine
alarmierende Zahl, mit der die Chancenungleichheit neuerlich
zementiert wird. "Viele Familien können es sich nicht mehr leisten
zwei oder mehr Kinder studieren zu lassen und es sind nicht selten
die Mädchen, die übrig bleiben. Damit sie möglichst früh lernen, was
ihre eigentliche Bestimmung ist, wird ihnen von der blau-schwarzen
Regierung eine gute Ausbildung, die dafür ohnehin nur hinderlich
ist, erschwert. Sollte sich eine junge Frau dennoch nicht
abschrecken lassen und versuchen, ihr Studium selbst zu finanzieren
wartet die nächste Hürde auf sie. Auch Studentinnenjobs sind
nämlich schlechter bezahlt als die ihrer männlichen Kollegen", zeigt
LH-Stv. Haider auf und weist einmal mehr darauf hin, wie wichtig es
vor allem für Frauen ist, das Bildungsvolksbegehren zu
unterschreiben.
Die SPÖ-Oberösterreich hat daher eine große Bildungsoffensive
gestartet, mit dem Ziel allen jungen Frauen und Männern optimale
Bildungschancen ohne Schul- und Studiengebühren zu sichern. "Die
Zahl der 15- bis 19-jährigen wird in den nächsten 20 Jahren um mehr
als 20 Prozent dramatisch zurückgehen. Deshalb müssen wir alles tun,
um dem drohenden Bildungsengpass entgegenzuwirken. Vor allem aber
darf nicht jungen Frauen von vornherein die Chance auf Bildung
erschwert werden", betont LH-Stv. Haider.
Kritik an Regierungspolitik
Die Chancen für Frauen haben sich seit Antritt der Regierung in
allen Lebensbereichen massiv verschlechtert. Die Frauenpolitik wurde
praktisch abgeschafft: Statt Eigenständigkeit durch Berufstätigkeit
ist "Zurück-an-den-Herd" angesagt. Dieses bewusste Abdrängen vom
Arbeitsmarkt und der von Bundeskanzler Schüssel propagierte "Mut zum
Kind" ist aber sicher nicht geeignet, um den vielfach beklagten
Bevölkerungsrückgang zu stoppen. "Anders als sein Chefstatistiker
Ewald Kutzenberger hat Schüssel nämlich nicht erkannt, dass den
Frauen nur mit tatsächlicher Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Mut zum Kind gemacht werden kann", erklärt SPÖ-Chef Haider.
Zumindest eine "Ungerechtigkeit" soll einmal beseitigt werden. Für
Finanzminister Grasser ist es nämlich "nicht einzusehen", dass Frauen
früher in Pension gehen dürfen, er will das Frauenpensionsalter
anheben. "Da spielen die ungleichen Chancen im Leben der Frauen,
Einkommensunterschiede und die Mehrfachbelastung durch Beruf,
Familie und Haushalt plötzlich keine Rolle mehr", so Haider.
(red)