Islamabad - Die oppositionelle Nordallianz hat nach eigenen Angaben drei weitere afghanische Provinzen erobert. Es handle sich um die nördlichen Provinzen Tachar, Bamian und Badghis, teilten Sprecher der Anti-Taliban-Milizen am Sonntag mit. Tachar sei um die Mittagszeit gefallen, sagte ein ranghoher Offizier der Nordallianz. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es aber nicht. Die Taliban hatten nach dem Fall der strategisch wichtigen Stadt Mazar-i-Sharif den Verlust von drei anderen Provinzen im Norden bestätigt. Die Einheiten hätten sich aus den Hauptstädten der Provinzen Samangan, Jauzjan sowie Sar-i-Pol aus taktischen Gründen zurückgezogen, zitierte die in Pakistan ansässige afghanische Nachrichtenagentur AIP am Sonntag einen Taliban-Sprecher. Die Anführer der Nordallianz berieten am Sonntag in Mazar-i-Sharif über ihr weiteres militärisches Vorgehen und die Verwaltung der Gebiete unter ihrer Kontrolle. Dabei ging es nach Angaben eines Sprechers der Nordallianz auch um die Einsetzung eines Gouverneurs sowie um die Ernennung eines Polizeichefs und eines Militärkommandeurs in der strategisch wichtigen Stadt. Der Nordallianz gehören mehrere rivalisierende Gruppierungen an, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Die Nordallianz hatte die Stadt am Freitag eingenommen. Die Sitzung wurde von den usbekischen und tadschikischen Kommandanten Abdul Raschid Dostam und Atta Mohammed sowie dem Chef der schiitischen Hasara, Hadschi Mohammed Muhakik, geleitet. Die Eroberung der Hauptstadt Kabul war nach Angaben eines Beraters Muhakiks nicht Gegenstand der Gespräche. Diese Frage müsse mit den Kommandanten im Norden Kabuls erörtert werden. (APA)