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Sergei Karpukhin/APA
Moskau - Der von Terroristenführer Osama bin Laden angedeutete Einsatz von nuklearen Waffen ist vom russischen Präsidenten Wladimir Putin als "wenig wahrscheinlich" eingestuft worden. "Aber man sollte die Drohung trotzdem nicht ignorieren", sagte Putin in einem Interview mit Vertretern amerikanischer Medien, das am Sonntag auszugsweise in Moskau veröffentlicht wurde. "Ich würde die Gefahr nicht überbewerten, aber sie unterzubewerten wäre auch falsch - schließlich hat er gute Beziehungen zu gewissen Kreisen in Pakistan, das eine Atommacht ist." Sollte Bin Laden dennoch über Massenvernichtungswaffen verfügen, so stammten diese nach Putins Meinung "sicherlich nicht aus sowjetischer oder russischer Produktion". "Und davon bin ich absolut überzeugt", sagte er. Auch Russland sei schon mit "ähnlichen Bedrohungen" während des Tschetschenien-Feldzuges im Kaukasus konfrontiert worden. "In der Regel aber werden solche Drohungen laut, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und um die politische Führung zu beeinflussen." Doch seien die Rebellen im Kaukasus nicht in der Lage gewesen, mit ihren "hausgemachten Mitteln" ernsthaft die Umwelt zu bedrohen. "Und ich denke, dass sich dieser Mensch (Bin Laden) wenig von seinen Schülern (in Tschetschenien) unterscheidet." (APA)