Wien - "Rücksicht auf den Partner kann keine Einbahnstraße sein", sagte ÖVP-Klubobmann Andreas Khol in Sachen Temelin zur FPÖ. Die Freiheitlichen hätten "ihre Neigung zur Kampfmaschine mit Oppositionsthemen nie abgelegt", so Khol in der "Kleinen Zeitung". Khol sieht das Bündnis allerdings nicht in Frage gestellt, wenngleich die FPÖ hoch pokere. In Sachen Temelin solle und könne Österreich gegenüber der EU durchsetzen, dass noch zwei Jahre weiter verhandelt wird. In dieser Zeit könne Österreich "zumindest erreichen, dass Temelin, wenn es in Betrieb gehen sollte, ein sicheres Kraftwerk ist". Khol ist überzeugt, dass die Beitrittsverhandlungen weitere zwei Jahre dauern werden, weil noch schwierige Kapitel wie die Landwirtschaft offen seien. Es müsse "knallhart verhandelt" werden und Tschechien "muss sich bewegen", meinte Khol. "Und die EU ist von uns in dieser Frage abhängig. Wenn wir sagen, wir wollen weiter verhandeln über die Sicherheit, dann wollen wir weiter verhandeln." Und: "Wir werden eben nicht mehr die 'lieben Österreicher' spielen, sondern sagen, da geht es um die Interessen unserer Bürger." "Ich bin doch nicht von allen guten Geistern verlassen" Auf die Frage, ob er das Temelin-Volksbegehren der FPÖ unterschreiben wird, antwortete Khol: "Ich bin doch nicht von allen guten Geistern verlassen. Das ist eine parteipolitisch geprägte Aktion, die nichts bewirkt." Lobend äußert sich Khol in dem Interview über SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer: "Der SPÖ-Obmann Gusenbauer ist ein sehr fähiger, verantwortungsbewusster und entwicklungsbereiter Politiker. Er hat einen wichtigen Schwenk gemacht von der Ära Fischer/Kostelka mit dem faden Gurkenwasser-Parteiprogramm eines Caspar Einem hin zu einer differenzierten Oppositionskritik." (APA)