Welt
Um Wissenschaftsbibliotheken kommt man auch im Multimedia-Zeitalter nicht herum
.... so zumindest die Einschätzung von Bibliothekaren
Zwickau - Die wissenschaftlichen Universalbibliotheken in Deutschenland sind nach Einschätzung des Deutschen
Bibliotheksverbandes auch im Multimedia-Zeitalter nicht überflüssig. "Ein Ende der klassischen Bibliotheken ist mit den neuen
Informationstechnologien nicht zu befürchten", sagte der Leiter der am Donnerstag zu Ende gegangenen Herbsttagung der Sektion
wissenschaftliche Universalbibliotheken des deutschen Bibliotheksverbandes, Berndt Dugall, der dpa. An der Tagung in Zwickau nahmen
rund 100 Büchereidirektoren teil.
Der Direktor der Frankfurter Stadt- und Universitätsbibliothek hat in den vergangenen Jahren Änderungen bei den Nutzungsgewohnheiten in
den Büchereien beobachtet. Fernleihe oder Online-Bestellung der gewünschten Publikationen gehörten mittlerweile zur Tagesordnung. "Die
Bibliotheken an den Universitäten müssen enger mit einzelnen Fachbereichen und Rechenzentren der Hochschulen zusammenarbeiten", sagte
Dugall. Als Beispiel nannte er das Fachgebiet Medizin. Dort würden immer häufiger multimediale Animationen zur Wissensvermittlung
eingesetzt.
"Trotzdem werden Bibliotheken mit einem umfassenden physischen Buchbestand noch über Jahrzehnte hinaus erhalten bleiben", betonte der
Experte. Die Magazinbestände würden noch immer kontinuierlich aufgefüllt. Lediglich bei den Zeitschriften sei eine baldige Veränderung des
Angebotes zu erwarten. So würden sich die Nutzer künftig die gewünschten Informationen aus digitalen Medienangeboten selbst
zusammenstellen und weniger in Zeitschriften nach Artikeln blättern. (APA/dpa)