Braunschweig - Handschriften von Männern und Frauen sind nach ExpertInnenmeinung heutzutage oft nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Vor 50 Jahren sei das noch anders gewesen, erklärte Silvia Schuster-Dressel, Mitglied im Vorstand des Fachverbandes deutscher GraphologInnen, in Braunschweig. Sie sieht in der Annäherung ein Zeichen dafür, wie die zunehmende Gleichberechtigung auch das Wesen der Menschen beeinflusst. Klassische Handschriften Klassische Männerhandschriften sind laut Schuster-Dressel rechtsgeneigt mit großen Längenunterschieden und Kleinbuchstaben sowie mit starkem Druck. Frauen hätten dagegen eher gerundete Schriften. Doch diese Unterschiede werden der Graphologin zufolge weniger. Es gebe zwar immer noch eindeutige Frauen- und Männerhandschriften, ihr Anteil gehe aber zurück. Schönschrift kein Muss mehr In der jüngeren Generation sind sich die Handschriften nach Erfahrung von Schuster-Dressel am ähnlichsten. Außerdem sei die Handschrift von Jugendlichen heute mehrere Jahre früher voll entwickelt und ausgeprägt als vor 50 Jahren, sagte die Graphologin. Das liege unter anderem an der eher einsetzenden Pubertät. Zudem werde von den Jugendlichen nicht mehr so lange eine standardisierte Schönschrift verlangt. (APA/AP)