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Wien/Frankfurt - Angesichts rückläufiger Inflation und deutlich abgeschwächter Konjunktur hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihren wichtigsten Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,25 Prozent gesenkt. Nach Worten von Klaus Liebscher, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und EZB-Ratsmitglied, sei das jetzige Zinsniveau in der Eurozone angemessen, um die Preisstabilität aufrecht zu erhalten und "das Umfeld zu unterstützen, um wieder in einen besseren Wachstumspfad eintreten zu können". Rezessionsgefahr sehe die EZB für die Eurozone weiter nicht, wie Liebscher am Donnerstag sagte. "Inflationsrisiken gesunken" Die Inflationsrisiken seien "deutlich" gesunken, sagte Liebscher. 2002 werde die Teuerung in der Eurozone "deutlich unter 2 Prozent" zu liegen kommen, wenngleich in den nächsten Monaten zwischenzeitige Zacken nach oben nicht ausgeschlossen wären. Aber der Trend gehe eindeutig nach unten. Somit könne auf "vorhersehbare Zeit" ein durchaus optimistischer Ausblick für Preisstabilität gegeben werden. Optimistisch Vorige Woche erst hatte der Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, erklärt, er sehe in den Euroländern derzeit keine Inflationsgefahr, sondern eher eine Rezessionsgefahr. Dieses vom IWF aufgezeichnete Szenario sehe die EZB nicht, sagte Liebscher am Donnerstag. Man sei optimistisch, dass der gegenwärtige Wachstumsrückgang, der sich noch ins kommende Jahr hineinziehen werde, im zweiten Halbjahr 2002 einer Besserung weichen werde - aus heutiger Sicht. (APA)