Wiener Neustadt - Im Zusammenhang mit dem im Februar 2000 in Konkurs gegangenen Küchenhersteller Regina Küchen GmbH müssen sich drei ehemalige Chefs am 20. und 27. November wegen des Verdachtes der Untreue und betrügerischen Krida am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten. Dem Unternehmen soll ein Schaden von mindestens 40 Mill. S (2,91 Mill. Euro) entstanden sein. Den Vorsitz des vorerst für zwei Tage anberaumten Schöffensenats führt Richter Kurt Weisgram. Seit Mai befinden sich zwei der beschuldigten Firmenvorstände in Untersuchungshaft: der 60-jährige Schweizer Lars Bertil St., vormals Verwaltungsratspräsident der Emesco (Zug, Schweiz) und Aufsichtsratspräsident der Regina Holding AG (Weikersdorf, NÖ), die Regina übernommen hatte, sowie der damalige Vorstand der Regina Holding AG und Geschäftsführer der Regina Küchen GmbH, der Deutsche Manfred St. (59). Der dritte Beschuldigte, der Österreicher Peter B. (62), ist auf freiem Fuß. Freiheitsstrafen von einem bis zehn Jahren drohen Auf die Delikte stehen Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Die beiden ausländischen Manager, die die Firma eigentlich sanieren sollten, sollen laut Anklage die Regina Küchen GmbH ab 1995 monatlich um rund 75.000 Schweizer Franken (rund 680.000 Schilling/49.418 Euro) geschädigt haben. Peter B. soll ihnen dabei geholfen haben. Die monatliche Summe sei auf ein Schweizer Konto überwiesen worden, so Richter Weisgram. Dies erfolgte zunächst auf Grund einer mündlichen Vereinbarung zwischen dem Schweizer und dem Deutschen. Später kam es zu einem schriftlichen Übereinkommen, das auch der österreichische Geschäftsführer unterzeichnete. Die "bezahlten" Leistungen sind aber laut Anklageschrift nicht erbracht worden.(APA)