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BWT ordnet Konzernstruktur nach Christ-Übernahme neu
Ergebnisziel 2001 durch Investitionen von sechs Millionen Euro belastet - Christ-Übernahme soll ab 2002 aber Ergebnisverbesserung bringen
Wien - Das börsenotierte oberösterreichischische
Wasseraufbereitungsunternehmen BWT AG mit Sitz in Mondsee
strukturiert nach der Übernahme der Schweizer Christ AG den Konzern
um. Ab 1. Jänner 2002 wird die Christ AG eine 100-Prozent-Tochter der
BWT AG. In diese neue Tochtergesellschaft werden die Aktivitäten des
bisherigen Tätigkeitsfeldes "Aqua Systems Technologies" (AST)
einfließen, teilte Karl Michael Millauer, neben Jürgen Hills und Rene
Korner einer der drei Christ-Vorstände, am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz in Wien mit.
Die in erster Linie auf industrielle Wasser-Technologien
spezialisierte AST-Gruppe soll künftig von der Christ-Zentrale in
Basel aus koordiniert werden. Vor allem durch die Zusammenlegung von
Einkauf, Vertrieb, Marketing - weltweit unter der bereits etablierten
Wassermarke "Christ" - sowie Forschung & Entwicklung (F&E) erwarten
sich Millauer und BWT-Vorstandsvorsitzender Andreas Weißenbacher
enorme Synergieeffekte. Ziel sei es, in jedem Land nur noch eine
Christ-Gesellschaft zu haben.
Aufteilung der Tätigkeitsfelder
Die "Aqua Systems Technologies" war bisher das zweitgrößte
Tätigkeitsfeld der BWT und in der Pharma- und Halbleiterindustrie
sowie in der Kraftwerk- und Getränkeindustrie stark vertreten.
Künftig soll der Bereich Pharma bei Christ Deutschland konzentriert
werden, der Bereich Semicon bei Christ Schweiz, das Geschäftsfeld
Industrial Waste Water bei Christ Goema (D), Food & Beverage bei Van
der Molen (D) und der Bereich Power bei Christ Water Technology (UK).
Wie schon bisher bleibt das Geschäftsfeld Municipial Drinking Water &
Sewage Plants bei der Aqua Engineering in Mondsee.
Durch die Umstrukturierung soll der Personalbestand um 70 Personen
sinken, zwei deutsche Standorte (Kempenich und Stelle) werden
geschlossen.
Ergebnis durch Investitionen belastet
Die dazu erforderlichen Investitionen in Höhe von 6 Mill. Euro
werden das Ergebnis der BWT-Gruppe 2001 belasten. Anstatt der bisher
geplanten 20 Mill. Euro werde sich das Ergebnis heuer nur auf dem
Vorjahresniveau von 15 Mill. Euro (206 Mill. S) bewegen. Ab 2002
rechnet Weißenbacher jedoch mit einer nachhaltigen
Ergebnisverbesserung von 6 Mill. Euro jährlich. Die Dividende für das
laufende Geschäftsjahr bleibt wie geplant auf Vorjahresniveau.
Derzeit hält BWT 93,46 Prozent der Christ-Aktien.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2001 hat BWT das
Betriebsergebnis (EBIT) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent
auf 19,9 (1-9/2000: 17,7) Mill. Euro verbessert, das Ergebnis nach
Steuern fiel mit 12 (11) Mill. Euro um 9 Prozent besser aus. Der
Umsatz lag mit 311,3 Mill. Euro um 10 Prozent über dem Vergleichswert
von 282,3 Mill. Euro, teilte BWT mit.
2002 Ergebnisverbesserung erwartet
Für 2002 rechnet der BWT-Vorstand durch die Synergieefekte im
Geschäftsbereich AST und "auf Basis einer sich nicht weiter
verschlechternden Wirtschaftslage" mit einer Ergebnisverbesserung auf
24 Mill. Euro, das wäre ein Plus von 60 Prozent.
Weißenbachers Ziel sei es, weltweit in jedem Geschäftsfeld unter
die Top 3 zu kommen bzw. zu bleiben. Die BWT-Gruppe wolle auch
weiterhin durch Innovationen - vor allem in der Membrantechnologie -
wachsen.(APA)