Graz - Das Schweizer Planungsbüro Basler & Partner wird mittels einer multimodalen Bedarfsuntersuchung eine Verkehrslösung für das Ennstal vorbereiten. Wie der steirische Infrastrukturlandesrat Leopold Schöggl (F) am Donnerstag ankündigte, sollen die Ergebnisse der Korridoruntersuchung Liezen - Radstadt bis zum Herbst 2002 vorliegen. Dann soll unter Einbeziehung der Region ein konkretes Verkehrskonzept erstellt werden. Neu Trassen-Variante "Ich sehe die Umfahrung Stainach als Startschuss für eine Gesamtlösung", sagte Schöggl und ließ damit durchblicken, dass er nicht dran glaubt, dass man mit kleinräumigen Umfahrungen bzw. einem Bestandsausbau der Bundesstraße das Auslangen finden wird. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge sei zwar die alte ennsnahe Trasse nicht realisierbar, man werde aber eine neue Trasse brauchen. Dies scheint Schöggl als Fact vorauszusetzen, denn im Rahmen der Untersuchung soll die Verkehrsentwicklung abgeschätzt werden und "danach werden die erforderlichen Dimensionierungen - zwei- oder vierspurig, Begleitwerge - und die Prioritätenreihung der notwendigen Ausbauabschnitte vorliegen". Lägen die Daten einmal vor, werde man gemeinsam mit der Bevölkerung an die Projektierung gehen, so Schöggl. Dass dieser Vorgang nicht reibungslos vonstatten gehen wird, ist abzusehen. Erst unlängst hatte eine überparteiliche Plattform "Stop Transitschneise Ennstal" in Reaktion auf den Generalverkehrsplan (GVP), im dem der Bau einer neuen vierspurigen Verbindung zwischen Tauernautobahn (A 10) und Pyhnrautobahn (A 9) um 10,4 Mrd. S (755 Mill. Euro) vorgesehen ist, Widerstand angekündigt. Die Plattform versammelt Verkehrs- und Umweltinitiativen zwischen Liezen und Radstadt und schließt auch die Initiative "Nein zur ennsnahen Transittrasse - NETT", die jahrelang gegen die so genannte "ennsnahe Trasse" kämpfte, mit ein. An Schöggl richtete man den Vorwurf, zwar ein konsensuales Konfliktlösungsverfahren anzukündigen, gleichzeitig aber die Weichen eindeutig in Richtung neuer Hochleistungsstraße zu stellen. (APA)