Gaza - Die palästinensische Autonomiebehörde hat einen neuen Friedensplan, an dem der israelische Außenminister Shimon Peres und Ministerpräsident Ariel Sharon gemeinsam arbeiten, bereits im Vorfeld abgelehnt. Der palästinensische Informationsminister Yasser Abbed Rabbo nannte den Plan "schlimmer als die militärische Besatzung" in den Palästinensergebieten, berichtete die palästinensische Zeitung "Al Ayam". Teile des von Peres initiierten Plans waren am Vortag in israelischen Medien veröffentlicht worden. "Israel will Weg zu Freiden versperren "Ziel des israelischen Plans ist es nur, den Weg für intensive internationale Bemühungen um einen Friedensplan zu versperren, der zu einem unabhängigen palästinensischen Staat führen würde", sagte Rabbo. Der Plan sieht nach Zeitungsberichten die Einrichtung eines Staates zunächst in Gaza vor. Die Jerusalem-Frage soll zunächst offen bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Eine endgültige Friedensregelung mit den Palästinensern soll auf Grundlage eines Abzugs aus besetzten Gebieten erzielt werden. Der Entwurf des Plans von Peres sieht weiterhin vor, dass ein internationales Komitee Entschädigungen für jüdische und palästinensische Flüchtlinge arrangieren soll. Israel sucht ferner einen Verteidigungspakt mit den USA. Erekat: "Peres soll mit den Spielchen aufhören" Der ehemalige palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat sagte "Al Ayam", die Autonomiebehörde werde den Plan sofort zurückweisen, sollte er offiziell vorgelegt werden. "Dies wäre ein Plan für Krieg und nicht für einen gerechten und umfassenden Frieden", meinte Erekat. Er forderte Peres auf, "mit diesen Spielchen aufzuhören" und warf ihm vor, "die ganze Welt zu täuschen". Rabbo sagte, Peres verwende "eine friedliche Sprache, um den Terror und die Aggression zu vertuschen, mit denen Israel gegen die Palästinenser vorgeht". "Al Ayam" wies darauf hin, dass die Vorbereitungen für den neuen israelischen Friedensplan unmittelbar auf Berichte gefolgt seien, wonach US-Außenminister Colin Powell in einer Rede die US- Vorstellungen für eine friedliche Lösung des Konflikts im Nahen Osten darlegen und sich dabei auch für die Einrichtung eines palästinensischen Staates aussprechen wolle. (APA/dpa)