Wien - Harsche Kritik an den freiheitlichen Veto-Drohungen gegen den EU-Beitritt Tschechiens im Zusammenhang mit dem Atomkraftwerk Temelin übt Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. In den "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe) meint er, Angst sei keine Strategie: "Mit der Drohung, ein Veto gegen den Beitritt Tschechiens einlegen zu wollen, sollte Temelin in Betrieb gehen, blamieren wir uns." Diese Option sei in den EU-Verträgen nicht vorgesehen: "Da wird den Leuten Sand in die Augen gestreut." Diese Kritik will der Wirtschaftskammer-Präsident allerdings nicht gegen die gesamte FPÖ verstanden wissen. Sie richte sich lediglich gegen "einige Personen in dieser Partei". Generell ist Leitl über das Österreich-Image in der Europäischen Union zunehmend besorgt: "Man hat sich hier zu Recht erhofft, dass wir ein positiver Motor der Erweiterung sein werden, weil wir ja auch sehr davon profitieren. Stattdessen erzeugen einzelne österreichische Politiker den Eindruck, dass wir die größten Jammerer und Blockierer sind. So gewinnt man keine Freunde". (APA)