New York - Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat angekündigt, dass Frankreich bereit sei, Spezialeinheiten nach Afghanistan zu entsenden. Wie Chirac in New York am Dienstagabend (Ortszeit) sagte, müsse dies unter aber der Bedingung geschehen, dass Frankreich durch die USA an der Planung der entsprechenden militärischen Operationen voll eingebunden werde. Chirac appellierte außerdem an die UNO, so bald wie möglich eine internationale Konferenz über Hilfsmaßnahmen für Afghanistan zu organisieren. Nach einem Treffen mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan in New York nach seinen politischen Gesprächen in Washington am Dienstag sagte Chirac, der UNO-Chef habe bereits zugestimmt, die Konferenz zu organisieren. Die Afghanistan-Hilfe sei kein finanzielles Problem, betonte Chirac und verwies darauf, dass dafür rund 700 Millionen Dollar (781 Mill. Euro/10,75 Mrd. S) zur Verfügung stünden. Die seit 7. Oktober laufenden Bombenangriffe der USA und Großbritanniens sowie der nahende Winter mit extremen Witterungsbedingungen behindern die internationalen humanitären Hilfen, für deren Koordinierung bisher schon die Verantwortung bei den Vereinten Nationen (UNO) liegt. Nach UNO-Angaben waren bereits vor Beginn der Angriffe rund sechs Millionen Afghanen von internationalen Hilfslieferungen abhängig. Im Winter könnten nach Schätzungen der UNO etwa 7,5 Millionen Menschen in Afghanistan vom Hunger bedroht sein. Annan hatte in den vergangenen Tagen wiederholt auf ein baldiges Ende der Luftangriffe gedrängt, damit die Hilfswerke ausreichend Vorräte ins Land bringen könnten. Mit dem Einsetzen des Winters dürfte es immer schwieriger werden, Fahrer für die Hilfstransporte über die wenigen noch offenen Pässe zu finden.(APA/Reuters)