Kosovo- Albaner protestieren gegen Kosovo- Abkommen
Verstärkte Kooperation zwischen UNO und Belgrad für sie "inakzeptabel"
,
Pristina - Die drei politischen Führer der Albaner im
Kosovo haben aus Protest gegen ein Abkommen zwischen der
UNO-Verwaltung UNMIK und Belgrad ein Treffen mit dem UNO-Verwalter
Hans Häkkerup boykottiert. Die Parteien des gemäßigten Politikers
Ibrahim Rugova (LDK) und der früheren Milizenführer Ramush Haradinaj
(AAK) und Hashim Thaci (PDK) kritisierten die Übereinkunft, die auf
eine stärkere Zusammenarbeit zielt, am Dienstag in Pristina als
inakzeptabel.
Spätere Unabhängigkeit nicht ausgeschlossen
UNMIK und die Belgrader Führung hatten sich über die Formalitäten
für die Teilnahme der Kosovo-Serben an den bevorstehenden
Parlamentswahlen im Kosovo geeinigt. "Die UNMIK garantiert, dass das
Kosovo nach den Wahlen nicht unabhängig wird", sagte der Chef der
jugoslawisch-serbischen Koordination für das Kosovo, Nebojsa Covic,
während Häkkerup bei einer späteren Pressekonferenz eine
Unabhängigkeit für die Zukunft nicht ausschließen wollte.
"Dieses Dokument ist gefährlich für das Kosovo, und Häkkerup
sollte vorsichtig sein, wenn er etwas unterschreibt", warnte der
AAK-Politiker Muhamet Kelmendi am Dienstag. Belgrad sei ein Nachbar
und solle sich nicht in innere Angelegenheiten des Kosovo einmischen.
Thaci protestierte persönlich, bevor er das Treffen mit Häkkerup nach
wenigen Minuten beendete.
Die Wahlen sind für den 17. November vorgesehen. Sie sollen die
Grundlage für eine parlamentarische Demokratie legen. Diese ist
Voraussetzung für die in der UN-Resolution 1244 vorgesehene
Selbstverwaltung der Provinz innerhalb Jugoslawiens. Die
Kosovo-Albaner verlangen staatliche Unabhängigkeit. (APA/dpa)
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