Wirtschaft
Compaq will IBM auch bei Supercomputern Konkurrenz machen
Innovationskrise wegen geringeren Wagniskapital befürchtet
Cannes - Der PC-Hersteller Compaq will IBM künftig auch
bei Supercomputern stärker Konkurrenz machen. "Beim Supercomputing
sind wir allerdings noch unbekannt", sagte Compaq-Chef Michael
Capellas auf dem Gartner-Technologiekongress ITXpo 2001 in Cannes am
Dienstag. Compaq hatte Anfang September die Fusion mit
Hewlett-Packard (HP) angekündigt, um IBM die Position des
Branchenführers streitig zu machen. Die Pläne
für eine Übernahme von Compaq durch Hewlett-Packard im Volumen von
insgesamt 24,87 Milliarden Dollar (27,8 Milliarden Euro/382 Milliarden S) waren
Anfang September bekannt gegeben worden. Die Hewlett-Packard-Aktie
schloss an der Wall Street am Dienstag 17,29 Prozent im Plus auf
19,81 Dollar. Compaq-Titel büßten dagegen 5,45 Prozent auf 8,50
Dollar ein.
Supercomputer, Geräte der derzeit größten Computerklasse, werden
für komplexe Rechenaufgaben wie wissenschaftliche oder militärische
Simulationen oder Wettervoraussagen eingesetzt. In der aktuellen
Top-500-Liste der Supercomputer ist IBM dominierend. Compaq taucht
erst in den 40er-Rängen auf.Drahtlose Verbindungen im Kommen
Neben Supercomputern hält Capellas drahtlose Geräteverbindungen in
den nächsten Jahren bei Hardware für wichtig. Auf dem
Dienstleistungssektor müsse sich die Informationstechnologie-Branche
auf bessere Kundenbeziehungen konzentrieren, sagte er: "Wir müssen
wissen, wer im Web war und was er sich angeschaut hat, auch wenn er
dort nichts gekauft hat." Die Unternehmer müssten wissen, was ihre
Kunden wirklich wollen.
Innovationskrise befürchtet
In den kommenden zwei Jahren fürchtet Capellas eine
Innovationskrise. Immer weniger Wagniskapital werde zur Verfügung
gestellt. "Wagniskapital hat nicht mehr die Rolle wie früher", sagte
er. (APA/dpa)