Bild nicht mehr verfügbar.

Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken

Grafik: APA
Genf - Kein Industrieland verzeichnet derzeit so viele Asylanträge aus Afghanistan wie Österreich. Fast die Hälfte der dieses Jahr an Österreich gerichteten Anträge stammt aus Afghanistan. Dies geht aus einer Aussendung des Flüchtlingshochkommissariates der Vereinten Nationen (UNHCR) vom Montag hervor. Die Aussendung bezieht sich auf den aktuellen Quartalsbericht des UNHCR über die weltweit gestellten Asylanträge. Zu beachten ist laut UNHCR, dass von den 10.559 von Afghanen an Österreich gestellten Asylanträgen rund die Hälfte nicht in Österreich, sondern bei österreichischen Botschaften im Ausland eingebracht wurde. Außerdem warteten viele der Asylwerber die Entscheidung über ihren Antrag nicht in Österreich ab, sondern reisten in andere Länder weiter. Die Zahl der Asylwerber aus Afghanistan ist 2001 weltweit angestiegen. Die Anzahl der Anträge aus dem Irak hat sich vor allem im dritten Quartal weltweit stark erhöht, so dass der Irak derzeit sogar noch vor Afghanistan die Nummer eins bei Asylanträgen in die Industriestaaten ist. So wurden beispielsweise im Berichtszeitraum 13.236 Asylanträge aus dem Irak an Deutschland gestellt (im Vergleich dazu Österreich: 1.488). Von den im Bericht untersuchten Zielländern gingen insgesamt die meisten Asylanträge nach Deutschland (66.017), gefolgt von den USA (47.684) und Frankreich (34.413). Österreich liegt mit einer Gesamtzahl von 22.383 gestellten Asylanträgen noch hinter Kanada (31.251) und den Niederlanden (24.625), aber noch vor klassischen Asylländern wie Schweden (15.836) oder der Schweiz (15.013). Das zweitgrößte europäische Asylland Großbritannien scheint in dem Bericht - wie auch Dänemark und Polen - nicht mit Zahlen auf, da die Daten aus diesen Ländern laut UNHCR nicht rechtzeitig vollständig vorlagen. Auch Länder im Süden und Osten Europas werden laut UNHCR-Bericht zunehmend zu Asylländern. So verzeichneten die Slowakei (von 230 im ersten Quartal auf 1440 Asylwerber aus Afghanistan im dritten Quartal) und Griechenland (von 100 auf 610) die stärksten relativen Veränderungen bei Asylanträgen aus Afghanistan. (APA)