Ökologie
FAO für globales Frühwarnsystem für Tierseuchen
Risiko könnte drastisch verringert werden
Rom - Es sei durchaus möglich, das Risiko von Tierseuchen
wie MKS (Maul- und Klauenseuche) drastisch zu verringern. Das sagte
FAO-Generaldirektor Jacques Diouf in Rom anlässlich der
Ministertagung der Welternährungsorganisation zum Thema MKS und die
Folge des jüngsten Ausbruchs der Rinderseuche in Europa. Dazu sei
allerdings ein globales Informations- und Frühwarnsystem
erforderlich, um rechtzeitig den Ausbruch von Seuchen festzustellen
und andere Länder zu alarmieren.
Diouf hat deshalb dazu aufgerufen, "die MKS mit einem globalen
Aktionsplan vor allem in ihren Ursprungsgebieten, in den
Entwicklungsländern, zu bekämpfen." Nationale Katastrophenpläne und
verstärkte Grenzkontrollen seien zwar wichtig, sie reichten aber
nicht aus, um die internationale Verbreitung von MKS zu verhindern,
sagte Diouf.
MKS hoch ansteckend
Viele ansteckende Tierkrankheiten, dies gilt vor allem für MKS,
werden durch den legalen oder illegalen Handel mit Tieren oder
Tierprodukten übertragen, so die FAO. So ist in Europa bei sieben
von elf größeren MKS-Epidemien zwischen 1991 und 1999 das MKS-Virus
durch die illegale Einfuhr von Tieren oder Tierprodukten
eingeschleppt worden.
Es wird vermutet, dass in Großbritannien Schweine Futter
erhielten, das mit dem Pan-Asiatischen Virus verseucht war. Von
Großbritannien hat die Epidemie dann durch den Viehtransport auf
Irland, Frankreich und die Niederlande übergegriffen.
MKS auch in Nordafrika und Lateinamerika
Auch in Nordafrika gibt es seit kurzem MKS, es war der erste
Ausbruch in der Region seit mehr als einem Jahrzehnt. Das dort
festgestellte Virus entspricht dem in Westafrika vorkommenden Typ.
"Dies belegt, dass die Sahara für Tierkrankheiten längst keine
Barriere mehr ist," erklärten FAO- Experten.
In Lateinamerika hat es in der Vergangenheit hinsichtlich der
Ausrottung von MKS deutliche Fortschritte gegeben, betonte die FAO.
Seit dem vergangenen Jahr allerdings haben sich zwei unterschiedliche
Virus-Typen in Argentinien, Brasilien und Uruguay explosionsartig
vermehrt.
FAO: Industriestaaten sollen Entwicklungsländer unterstützen
MKS ist für die Bauern in den Andengebieten Südamerikas, in den
tropischen Regionen Afrikas, im Nahen Osten, Südasien und vielen
Teilen Ostasiens ein ständiges Problem. Wegen der dort endemisch
vorhandenen Krankheit können diese Länder nicht am internationalen
Fleischhandel teilnehmen.
Die FAO rief die Industriestaaten dazu auf, die Entwicklungsländer
bei der Erforschung und Kontrolle grenzüberschreitender
Tierkrankheiten zu unterstützen. Die Veterinärdienste müssten in
diesen Ländern gestärkt werden. Wichtig seien Früherkennung, eine
schnelle und effiziente Bekämpfung, Forschung und internationale
Koordination. Das FAO-Programm zur Bekämpfung von
grenzüberschreitenden Tierkrankheiten und Schädlingsplagen (EMPRES)
leiste dazu einen wichtigen Beitrag. (APA)