Wien - "Es ist höchst an der Zeit, dass sich diese Regierung endlich Gedanken über die mangelhafte Altersversorgung von Frauen macht", reagierte SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer am Montag auf einen Bericht in "profil" . Bangen um Frauenerwerbsarbeit Allerdings warnt Prammer vor konservativen und ungerechten Ansätzen wie u.a. Finanzierung durch Kinderlose, Vorziehen der Senkung des Frauenpensionsalters und Maßnahmen, die Frauen aus dem Erwerbsleben drängen. Prammer appellierte mit Nachdruck an Sozialminister Haupt, das von ihr als Frauenministerin ausgearbeitete Weißbuch zur eigenständigen Alterssicherung von Frauen endlich umzusetzen. "Das Konzept liegt fix und fertig auf dem Tisch", so Prammer, "und es unterscheidet sich von den diversen Ideen von Blau-Schwarz dadurch, dass es finanzierbar und gerecht ist und Frauen das Erwerbsleben nicht verunmöglicht". Das Weißbuch legt großen Wert auf die Ermöglichung der Berufstätigkeit von Frauen, umfasst die bessere Bewertung von Kindererziehungszeiten und sieht vor, dass bei kinderlosen Paaren der Mann die Versicherungszeiten übernimmt, wenn die Frau nicht berufstätig ist. "Es ist enorm wichtig für die Lebensplanung von jungen Paaren, dass sie heute schon wissen, was sie in dreißig Jahren erwartet", so Prammer. Für die SPÖ komme nicht in Frage, dass heute 40 bis 50-jährige mit neuen Regelungen "sozusagen überfallen" werden. Eine Absage erteilte Prammer der Idee der Expertengruppe, das Frauenpensionsalter bereits ab 2005 dem Männerpensionsalter anzugleichen und nicht wie im Verfassungsgesetz festgeschrieben, erst ab 2019. "Über kürzere Übergangszeiten können wir dann reden, sobald Frauen das gleiche Einkommen haben wie Männer", so Prammer. "Angesichts der aktuellen Regierungspolitik fürchte ich aber, dass dies bis 2019 nicht erreicht sein wird." (red)