Düsseldorf - Die Spitzenmanager weltweit tätiger deutscher Unternehmen haben im Jahr 2000 Rekordverdienste eingestrichen. Wie das Düsseldorfer "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen schreibt, waren Barvergütungen und Aktienoptionen im Wert von insgesamt zweistelliger Millionenhöhe im letzten Jahr keine Ausnahme mehr. "Wir haben im Vergleich zu den Summen, die in den USA und in Großbritannien gezahlt werden, deutlich aufgeholt", sagte Rainer Schätzle, Experte für Führungs- und Vergütungssysteme bei Andersen, dem "Handelsblatt".Millionensummen So habe etwa der Wert der Gesamtvergütung für einfache Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank im Schnitt 11,08 Mill. Euro (152 Mill. S) betragen. Bei der Siemens-Tochter Infineon waren es 7,27 Mill. Euro, bei Daimler-Chrysler 6,35 Mill. Euro. Die Rekordgewinne der Unternehmen spiegelten sich in den außergewöhnlichen Bonuszahlungen, die in diesen Summen enthalten seien, sagte Schätzle. Der Schätzung des Werts der Aktienoptionen liege aber ein Durchschnittsjahr zu Grunde. Aus Sicht des Wirtschaftsrechtlers an der Universität Hamburg, Michael Adams, sprechen die Ergebnisse der Andersen-Studie eindeutig für eine Deckelung: "Das ist ein übler Raubzug an den Aktionären. Die Leute sind so viel Geld nicht wert, bei aller Wertschätzung." (APA/dpa)