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Foto: Reuters/Paredes
Wien - Mick Jagger hat sein viertes Soloalbum fertiggestellt. "Goddess In The Doorway" (Virgin) kommt am 19. November in den Handel und ist der erste Ego-Trip des Sängers der Rolling Stones seit 1993. Die Gästeliste kann sich sehen bzw. hören lassen, haben doch Kollegen wie Lenny Kravitz und Pete Townshend mit Jagger gearbeitet. "Joy" heißt ein Duett mit Bono Vox. "Ich meine, man muss jungen Leuten ab und zu eine Chance geben, sich zu beweisen", kommentierte der 58-Jährige lachend die Kooperation mit dem U2-Frontman in der deutschen Ausgabe des Magazins "Rolling Stone". Beim ersten Reinhören fällt auf: Mit der genialen Produktion des Vorgängers ("Wandering Spirit"), für die Guru Rick Rubin verantwortlich zeichnete, kann das aktuelle Werk nicht mithalten. Doch "Goddess" braucht Zeit, denn die stärksten Songs wurden auf das letzte Drittel der CD gepackt. Dann entfaltet sich ein Poprock-Album der gehobenen Klasse, eine gelungene Mischung aus Jagger pur und Einflüssen, die er bei seiner Stammband nicht ausleben kann. Mit Songs wie "Brandnew Set Of Rules" oder "Too Far Gone" würde auch ein Newcomer entsprechende Beachtung finden. Spaß vor Kommerz "Man tut nicht alles im Leben aus kommerziellen Erwägungen", betonte Jagger im "Rolling Stone"-Interview. Die Aufnahmen mit seinen Freunden hätten ihm einfach Spaß gemacht, beteuert der Sänger. Die Basic-Tracks wurden vom Meister im Alleingang zu Hause eingespielt, für die Ausarbeitung und endgültige Fertigstellung holte sich Jagger dann wechselnde musikalische Partner ins Studio. Aber viele der ursprünglichen Aufnahmen sind dem Künstler zufolge auf der CD gelandet. Über eine Stones-Tournee zum 40-jährigen Bühnenjubiläum wird bereits öffentlich gemunkelt. Damit und mit seinen Solo-Ambitionen nicht genug, betätigt sich Jagger auch als Filmproduzent. Die Kritiker spendeten dem Streifen "Enigma" nach der Premiere in London Lob, zwei weitere Produktionen (bei einer soll Martin Scorsese Regie führen) stehen an. Außerdem ist Jagger demnächst als Schauspieler in dem Film "The Man From Elysian Fields" an der Seite von Andy Garcia und James Coburn zu sehen. (APA)