Budapest - Die Adoption eines Babys durch einen Transsexuellen hat in Ungarn Proteste ausgelöst. Während psychiatrische Gutachten dem bekanntesten ungarischen Travesti-Sänger Terry Black die Voraussetzungen für die Kindererziehung bestätigen und Experten die Adoption als gesetzeskonform bezeichnen, soll der kleine Philip Daniel dem transsexuellen Vater dennoch wieder entzogen werden. Die Kritik bezieht sich auf die Tatsache, dass in Ungarn hunderte von kinderlosen Ehepaaren auf zur Adoption freigegebene Kinder warten, so ungarischen Medien. Der Minister für Soziales und Familie, Peter Harrach, hat umgehend eine Untersuchung der Adoption durch den Transvestiten angeordnet. Fehler sollen sich bei der Beurteilung der "Eignung" des Transsexuellen als Vater eingeschlichen haben, berichten Medien am Samstag. Dabei soll die finanzielle Lage von Terry Black nicht ausreichend beleuchtet worden sein. Black - alias Karoly Racz - drohte, "mit dem Auto in das Parlament zu düsen", wolle ihm jemand den kleinen Daniel wegnehmen. Er werde das Baby nicht hergeben. Die Adoption war durch die Vormundschaftsbehörde des 14. Budapester Stadtbezirks genehmigt worden. Der Ungarische Christdemokratische Verband fordert die Modifizierung der einschlägigen Rechtsregel, um solche Adoptionen künftig zu unterbinden. (APA)