Sparow - Die CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel hat von ihrer Partei mehr Disziplin und ein Ende der Personaldebatte um die Kanzlerkandidatur gefordert. "Wenn wir es nicht schaffen, das einzuhalten, was wir beschlossen haben, dann werden die Sozialdemokraten über uns lachen und wir werden keine Chance in der Wahlauseinandersetzung haben", sagte Merkel am Samstag auf dem Landesparteitag der CDU Mecklenburg-Vorpommerns in Sparow (Müritzkreis). Die CDU will erst im Frühjahr über die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl im Herbst 2002 entscheiden. "Geschlossenheit ist Voraussetzung für den Erfolg", sagte die CDU-Chefin unter dem Applaus der 165 Delegierten ihres Heimatverbandes. Das hätten aber einige in der Bundespartei noch nicht verstanden. Trotz Merkels Forderungen nach einem Ende der Personaldebatte hatte sich auch der CDU-Bundestagsabgeordneten Rupert Scholz zu Wort gemeldet und den früheren CDU-Vorsitzenden Wolfgang Schäuble als geeigneten Kanzlerkandidat der Unionsparteien bezeichnet. Im Nachrichtenmagazin "Focus" unterstützte er damit einen Vorstoß von CSU-Landesgruppenchef Michael Glos. Merkel äußerte sich auch kritisch zur parteiinternen Diskussion um den Umgang mit der PDS. Der Forderung von CDU-Bundestagsfraktionschef Friedrich Merz, Bundesländern mit PDS-Regierungsbeteiligung die Finanzzuwendungen zu kürzen, erteilte sie eine klare Absage. "Es ist nicht die richtige Methode, den Menschen in den neuen Ländern zu drohen. Der Solidarpakt II ist beschlossen und wird erfüllt. Wählerverhalten wird nicht bestraft", sagte Merkel, die von 1993 bis 2000 Parteichefin in Mecklenburg-Vorpommern war.(APA/dpa)