Nahost
Arafat bekräftigt Willen zu Verhandlungen
Israels Peres fordert nach Kurz-Treffen auf Mallorca Durchsetzung der Waffenruhe
Pollensa/Spanien - Der palästinensische Präsident Yasser
Arafat und der israelische Außenminister Shimon Peres haben am
Samstag bei einem Treffen am Rand einer Wirtschaftskonferenz auf
Mallorca über einen israelischen Truppenabzug aus Städten im
Westjordanland gesprochen. Peres deutete an, der Rückzug könne
bereits zu Beginn der kommenden Woche beginnen. Arafat müsse sich an
den Waffenstillstand halten und dafür Sorge tragen, dass die
palästinensische Polizei die Sicherheit in den geräumten Gebieten
sicherstelle, forderte Peres. Arafat bekräftigte seine Forderung nach
der Entsendung internationaler Beobachter, die den Waffenstillstand
überwachen und den Abzug der israelischen Truppen garantieren sollen.
Beide Seiten erklärten, es habe sich nicht um offizielle
Verhandlungen gehandelt. Bereits am Freitag hatten Arafat und Peres
auf Mallorca miteinander gesprochen. Es war das erste Treffen der
beiden Politiker seit dem 26. September. Auch der spanische
Ministerpräsident Jose Maria Aznar und der ägyptische Präsident Husni
Mubarak nahmen daran teil. Da Peres vom israelischen
Ministerpräsidenten Ariel Sharon kein Verhandlungsmandat erhielt,
wurden von den Treffen mit Arafat keine konkreten Ergebnisse
erwartet. Noch kurz vor der ersten Begegnung hatte Scharon betont, es
werde keine offiziellen Verhandlungen geben.
In Ramallah schossen am Samstag israelische Soldaten mit Tränengas
und Gummigeschossen auf demonstrierende Studenten, die gegen eine
militärische Kontrollstelle vor ihrer Universität protestierten.
Unter den Demonstranten befanden sich auch amerikanische Studenten.
Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Am Freitag war in der Nähe von Ramallah ein israelischer Soldat
vermutlich von bewaffneten Palästinensern erschossen worden, wie die
Armee am Samstag mitteilte. Im Gazastreifen zerstörten israelische
Bulldozer zwei palästinensische Häuser in der Nähe der
israelisch-ägyptischen Grenze.(APA/AP)