Pollensa - Der israelische Außenminister Shimon Peres und Palästinenserpräsident Yasser Arafat sind am Samstag erstmals seit fünf Wochen zu einem persönlichen Gespräch unter vier Augen zusammengekommen. Das Treffen wurde von spanischen Regierungskreisen angesichts der andauernden Gewalt im Nahen Osten als wichtiges Signal gewertet. Die Unterredung fand ohne Anwesenheit ihrer Berater hinter verschlossenen Türen in einem Hotel in der Ortschaft Pollensa statt. Details wurden nicht bekannt. In Pollensa findet ein informelles Treffen von Politikern der EU und der Mittelmeer-Anrainerstaaten statt, an dem auch der ägyptische Präsident Hosni Mubarak teilnimmt. Arafat und Peres hatten sich zuletzt am 26. September getroffen. Damals hatten beide Politiker eine Waffenruhe ausgehandelt, die bis zur Ermordung des israelischen Tourismusministers Rechawam Seewi vor zwei Wochen auch weitgehend gehalten hatte. Bereits am Freitag vor Beginn der Konferenz auf Mallorca waren Peres und Arafat bei einem Mittagessen mit Mubarak und Spaniens Ministerpräsidenten Jose Maria Aznar zusammengetroffen. Über die Dauer und den Inhalt der Begegnung zwischen dem israelischen Außenminister Shimon Peres und Palästinenserpräsident Yasser Arafat am Rande einer Wirtschaftskonferenz gab es unterschiedliche Angaben. Während es von israelischer Seite hieß, das Treffen habe fünf Minuten gedauert und sich um Themen der Wirtschaftskonferenz gedreht, sagte ein Vertrauter Arafats, die beiden Politiker hätten eine halbe Stunde lang unter vier Augen über den im September vereinbarten Waffenstillstand gesprochen. Da Peres vom israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon kein Verhandlungsmandat erhalten hatte, wurden von den Treffen mit Arafat keine wichtigen Ergebnisse erwartet. Noch kurz vor der ersten Begegnung hatte Scharon betont, es werde keine offiziellen Verhandlungen geben.(APA/dpa)