Die Wirtschaftskammer hat einen führenden Part bei i2b übernommen. Was sind die Gründe und Ziele? Domany: Die Statistik zeigt uns, dass immer mehr junge Leute den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Bereits ein Drittel aller Neugründungen erfolgt in dieser Personengruppe. Wie schätzen Sie den bisherigen Verlauf von i2b ein? Domany: Ziel der Wirtschaftskammer ist es, spätestens 2002 die neue Rekordmarke von 25.000 Neugründungen zu erreichen. Dazu brauchen wir Best-Practice-Beispiele, die als Vorbilder dienen. Was soll i2b kurzfristig und mittelfristig bewirken? Domany: Österreich hat ein enormes Aufholpotenzial bei Forschung und Entwicklung. Die Wirtschaftskammer hat angeboten, beim Lukrieren von EU-Forschungsmitteln mitzuhelfen. Wir sollten - wie andere vergleichbare Länder auch - mehr aus Brüssel herausholen, als wir dort einzahlen. Dies wäre mit einer abgestimmten Strategie zwischen Regierung und Wirtschaft durchaus möglich. Projekte wie i2b sind dabei ein wichtiger Schritt. Was braucht Österreich mit Hinblick auf Unternehmensgründer dringend? Domany: Wir brauchen vor allem Begünstigungen für Neugründer. Erfahrungen haben uns gezeigt, dass mit der Neugründung von Unternehmen beachtliche Beschäftigungsimpulse einhergehen. Eine Verlängerung des NEUFÖG ist daher aus Sicht der Wirtschaftskammer unerlässlich. Was kann die WKO leisten? Domany: Wir wissen, dass gerade die Klein- und Mittelbetriebe die Multiplikatoren unserer F&E-Quote sind. Die Wirtschaftskammer setzt sich daher verstärkt dafür ein, dass die zur Verfügung stehenden Forschungsgelder auch dieser überaus innovativen Gruppe von Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Wie wichtig uns das Thema Neugründung ist, zeigt die Tatsache, dass Präsident Leitl das Jahr 2002 zum "Jahr der Gründer" ausgerufen hat. Welche Vorteile bringen Vernetzungen bei Projekten wie i2B? Domany: Der Sinn einer Kooperation besteht darin, dass jeder Partner eine besondere Stärke mit einbringt. Nur so gewinnt das Netzwerk an wirklicher Bedeutung und kann auch als strategisches Instrument eingesetzt werden. So können beispielsweise gemeinsam ferne Märkte erobert werden, was ein kleines Unternehmen alleine nicht gewagt hätte. Welche Services und welches Fachwissen brauchen Gründer am dringendsten? Domany: Wir haben erst kürzlich in einer Umfrage wissen wollen, was sich unsere Klein- und Jungbetriebe wünschen. Das Ergebnis war überraschend. 36 Prozent der Befragten wünschen sich einen erfahrenen Partner. Diesen Part kann zu einem gewissen Teil die Wirtschaftskammer übernehmen. Es werden aber immer auch Partner aus der jeweiligen Branche gebraucht werden. Diesen Auftrag können Projekte wie i2B perfekt wahrnehmen. Warum ist es für Gründer so schwer, Geld für ihre Vorhaben zu bekommen? Domany: Weil immer noch viel zu wenig Geld für Forschung und Entwicklung bereitgestellt wird. Hier müssen weitere Mittel in den Jahren 2004 und 2005 vergeben werden, um gute Ideen zu verwirklichen. Wie könnte die Finanzierung neuer Ideen in Österreich in Zukunft aussehen? Domany: Um den privaten Kapitalmarkt weiterzuentwickeln, müssen neue Möglichkeiten der Finanzierung gefunden werden. Neben dem bereits bekannten Modell des "Venture Capital", bei dem neuen Unternehmen zu ausgemachten Bedingungen Geld zur Verfügung gestellt wird, gibt es ja auch noch das System der "Business Angels". Um diese Art der Finanzierung steuerlich reizvoller zu machen, wäre allerdings ein Beteiligungsfreibetrag in Höhe von 20.000 Euro (rund 275.000 S) sinnvoll. Die 3-teilige Serie entsteht mit finanzieller Unterstützung durch die Initiative "ideas to business". Coaching-Abende: 6. 11. Graz, 7. 11. Wien, 8. 11. Linz, 13. 11. Klagenfurt. Registrierung & Information: www.i2b.at