Paris - Zwischen 500 und 1.000 Personen werden nach Angaben der Organisatoren an der Jahresversammlung der Vereinigung der Globalisierungsgegner ATTAC, die dieses Wochenende im zentralfranzösischen Tours stattfindet, teilnehmen. Dort werden die weltweiten Globalisierungsgegner auch aufgefordert, am 10. November Protestkundgebungen gegen die 4. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) vom 9. bis zum 13. November in Doha abzuhalten.Öffentliche Meinung entscheidet Im Jahresbericht, der der ATTAC-Generalversammlung vorgelegt wird, heißt es, die öffentliche Meinung sei "immer stärker besorgt über die Folgewirkungen der Globalisierung". "Die Börseneinbrüche, die Krisen in Japan und Argentinien, die Vervielfältigung der 'Sozialpläne' in den multinationalen Konzernen weisen auf den höchst destabilisierenden Charakter der Wirtschafts- und Finanzentscheidungen der Finanzmärkte und grenzüberschreitenden Unternehmen hin", liest man in dem Dokument. Tobin-Steuer Auf der Tagesordnung der Jahresversammlung stehen weiters die Forderung nach einer Annullierung der Schulden der so genannten "Dritte Welt"-Länder, die Einführung der Tobin-Steuer, sowie ein Verbot für Steuerparadiese. In Bezug auf die Tobin-Steuer beglückwünscht sich ATTAC dafür, "diese noch vor vier Jahren weitgehend unbekannte Maßnahme zu einem unumgänglichen Thema der politischen Debatte in den internationalen Institutionen" gemacht zu haben. Am 19. Jänner 2002 soll in Paris eine Großveranstaltung stattfinden, um die Forderung nach Einführung der Tobin-Steuer zu unterstützen. ATTAC hat 23.000 mitglieder ATTAC war im Juni 1998 von einer Reihe von Wirtschaftsexperten, Gewerkschaftern, Umweltschützern und Publizisten gegründet worden. Gründungspräsident der Anti-Globalisierungs-Vereinigung ist der Franzose Bernard Cassen, Generaldirektor von Le Monde diplomatique. ATTAC France zählt gegenwärtig etwa 23.000 Mitglieder, die in 220 Lokalkomitees organisiert sind. (APA)