Wien - FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler hat am Freitag dem SPÖ-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer vorgeworfen, er versuche in einer Zeit der internationalen politischen Krisen "Österreich im Inland mit Neuwahlforderungen und im Ausland mit Österreichvernaderung zu destabilisieren". Westenthaler forderte Gusenbauer auf, endlich damit aufzuhören, "sich im In- und Ausland als politischer Zündler aufzuführen". Der außenpolitische Sprecher der ÖVP, Michael Spindelegger, warf Gusenbauer vor, das Ansehen Österreichs im Ausland zu schädigen. Westenthaler erklärte in einer Aussendung, die Österreicher wollten "keine Neuwahlen, sondern eine stabile Regierung, die sich jetzt vor allem um den Schutz der Bevölkerung und um die Sicherheit des Landes kümmert". Wer in der jetzigen Phase Neuwahlen fordere, arbeite direkt gegen die österreichische Bevölkerung und wolle nichts anderes als destabilisieren und verunsichern. Die Regierung werde selbstverständlich im Sinne Österreichs arbeiten und alle Destabilisierungsversuche scharf zurückweisen. Westenthaler forderte Gusenbauer weiters auf, sich "sehr rasch von seinen wiederholten Österreichvernaderungen im Ausland öffentlich zu distanzieren". Auch Spindelegger rief den SPÖ-Vorsitzenden auf, im In- und Ausland für und nicht gegen das Land zu sprechen "statt lächerliche Unterstellungen und Verschwörungstheorien zu kreieren". Die Aussage Gusenbauers, die Regierung wolle den Bundespräsidenten von allen Informationen abschneiden und aus der Außenpolitik verdrängen, bezeichnete der außenpolitische Sprecher der ÖVP als "eine ungeheuerliche Unterstellung". Der Vorwurf, die Außenministerin wolle bereits wie das zukünftige Staatsoberhaupt agieren, sei "zu lächerlich, um es überhaupt zu kommentieren". Besonders "infam und grotesk" ist für Spindelegger, dass jemand wie Gusenbauer, "der selbst, wie zuletzt in Israel, das Ansehen Österreichs schädigt, glaubt, Kompetenz und Glaubwürdigkeit in der Außenpolitik zu haben". (APA)