Wien - Da, wo gerade noch die Menschen auf der Josefstädter Straße in die Stadt fuhren, klafft jetzt ein Loch: Durch einen Wasserrohrbruch wurde die Straße in der Nacht zum Freitag so unterspült, dass das Erdreich absackte. Der dadurch entstandene Krater reichte meterweit in die Tiefe.

Der Bruch war gegen halb vier Uhr morgens an einem 25 Zentimeter dicken Rohr passiert, eine Fontäne schoss aus der Asphaltdecke. Als Ursache für das gebrochene Rohr nannte ein Sprecher der Wiener Wasserwerke "Materialermüdung". Das sei nichts Ungewöhnliches, und man sei dagegen versichert.

Die Auswirkungen waren für Anrainer und Lokalbesitzer im Bezirk sehr schnell zu spüren: Sie waren einige Stunden ohne Wasser und mussten kurzfristig aus Tankwagen versorgt werden.

Kräftig ausgewirkt hat sich das ungewollte Wasserspiel auf den Verkehr. Im Umkreis der Josefstädter Straße gab es sowohl für Straßenbahn als auch für Autos kein Weiterkommen. Die Linien 5 und J konnten einen Teil ihrer Strecke nicht mehr befahren.

Stau am Fenstertag

Noch schlimmer bedient waren aber am Freitag jene Autofahrer, die am freien Fenstertag den Weg in den Süden Wiens wählten: Nach einem Auffahrunfall bei der Abfahrt Mödling auf der Südautobahn (A2) war auch die Südosttangente (A23) lahm gelegt. Nach Angaben der Autofahrerklubs bildete sich ein 17 Kilometer langer Stau, der bis zum Knoten Prater zurückreichte. Während der Aufräumungsarbeiten waren für etwa eine Stunde zwei Fahrspuren blockiert. (APA, aw,derstandard,print-ausgabe,3.11.2001)