Die Entwicklung des deutschen Online-Werbemarktes ist hinter den letztjährigen Wachstumsraten und den hohen Erwartungen für dieses Jahr zurückgeblieben. Laut einer aktuellen Studie von Forrester Research wird der Online-Werbemarkt im laufenden Jahr gegenüber 2000 zwar um 36 Prozent auf 148 Mio. Euro wachsen. Ein schnelleres Wachstum werde aber durch mangelnde Professionalität behindert. Internetwerbung sei ein noch junger Markt, wo viele unerfahrene Anbieter um wenige etablierte Werbekunden buhlten, schreibt Forrester. Mangelnde Professionalität Die Unerfahrenheit der Anbieter führt nach Ansicht von Forrester dazu, dass trotz steigender Reichweiten im Internet die erzielbaren Preise für Banner sinken. "Zentrales Problem der Websitebetreiber und Vermarkter ist deren mangelnde Professionalität", heißt es in der Studie, die sich auf Interviews mit Werbetreibenden, Mediaagenturen sowie Marktforschungs- und Beratungsunternehmen beruft. Planungsdaten unzureichend Die existierenden Preismodelle für Internetwerbung würden nicht die von der Werbewirtschaft gewünschte Transparenz aufweisen und seien nur schwer nachvollziehbar. "Darüber hinaus sind selbstverständliche Planungsdaten wie Nettoreichweiten sowie Instrumente zur Messung der Werbewirkung nur unzureichend vorhanden", schreibt Forrester. Besonders für die Topwerbetreibenden der Markenartikelindustrie seien dies Gründe genug, ihr Geld vorerst noch in klassische Werbung zu investieren. Online-Werbung schließt zu anderen Werbeträgern auf Pioniere der Online-Werbung sind nach wie vor die Medienindustrie, Finandienstleister sowie der Tourismussektor – auf diese Branchen entfallen im laufenden Jahr 45 Prozent des gesamten Online-Werbevolumens. Die sonst sehr stark werbende Konsumgüterindustrie sei weiterhin zurückhaltend. Trotz dieser eher negativen Ist-Analyse erwartet Forrester ein durchschnittliches Wachstum des deutschen Online-Werbemarktes von jährlich 46 Prozent auf dann 674 Mio. Euro im Jahr 2005. Der Anteil der Internetwerbung am gesamten Werbevolumen in Deutschland werde dann von derzeit 0,6 auf drei Prozent ansteigen. In ihrer Bedeutung schließe Online-Werbung damit zu Werbeträgern wie Plakaten und Fachzeitschriften auf. (pte)