Europa
Berlusconi sorgt sich um seine Popularität - Tendenz sinkend
Rom - Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist
wegen der Resultate einer Umfrage besorgt, der zufolge sein Kabinett
zum ersten Mal seit Amtsantritt im Juni an Zustimmung verloren hat.
Aus der Umfrage, die von Berlusconis Experten durchgeführt wurde und
bei der letzten Ministerratsitzung am Mittwoch den Ministern
präsentiert wurde, geht hervor, dass die Popularität der
Mitte-Rechts-Regierung immer noch bei 50 Prozent rangiert, das
Kabinett jedoch in den letzten Wochen an Zustimmung verloren hat.
"Wir müssen unsere Kommunikationsfähigkeit verbessern und den
Italienern klar machen, dass sich die Regierung bei der
Konkretisierung von Wahlversprechen engagiert", sagte Berlusconi. Er
rief seine Parteifreunde auf, sich auch auf lokaler Ebene mehr zu
engagieren, um den Kontakt zur Wählerschaft nicht zu verlieren.
Politischen Beobachtern zufolge ist der Konsensverlust auf mehrere
Faktoren zurückzuführe. Die Attacken Berlusconis gegen das
Justizsystem sowie die internationale Polemik nach seinen Aussagen
über die Überlegenheit der westlichen Zivilisation sind der
Mitte-Rechts-Regierung teuer zu stehen gekommen. Auch die internen
Konflikte in der Koalition drohen dem Image der Regierung zu schaden.
Wirtschaftsminister Giulio Tremonti zeigte sich im Gegensatz zu
Berlusconi über die Resultate der Umfrage keineswegs besorgt.
"Niemand darf sich Illusionen machen. In dieser Legislaturperiode
gibt es keine Alternative zu einer Regierung Berlusconi", sagte der
Minister. Die Mitte-Rechts-Regierung verfügt in beiden
Parlamentskammern über die absolute Stimmenmehrheit. (APA)