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Berlin - Der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping hat sich für eine eingeschränkte Fortsetzung der Militärangriffe auf Ziele in Afghanistan im moslemischen Fastenmonat Ramadan ausgesprochen. Eine Feuerpause im Ramadan sei kontraproduktiv, wenn sie dazu führe, dass sich die radikal-islamische Taliban in Afghanistan oder die El-Kaida- Organisation des Islamisten Osama bin Laden neu strukturieren könnten, sagte Scharping am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Das ist ein schwieriger Abwägungsprozess, der in meinen Augen zu dem Ergebnis führt, dass man bei sehr genau abgemessenen militärischen Maßnahmen bleiben wird und vielleicht auf den einen oder anderen besonders hohen Feiertag Rücksicht nehmen kann", so der Minister. "Ein beliebter Kriegsmonat" Zwar sollte versucht werden, auf bestimmte kulturelle Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Der Ramadan sei aber in der Vergangenheit gerade in islamischen Staaten "ein durchaus beliebter Kriegsmonat", sagte Scharping weiter. Von den USA gebe es an Deutschland noch keine konkretisierte Anforderung für eine militärische Unterstützung der Einsätze in Afghanistan und daher auch keinen aktuellen Entscheidungsbedarf. Deutschland hatte den USA uneingeschränkte Solidarität bei der Bekämpfung moslemischer Extremisten zugesagt. Die von den USA angekündigte Fortsetzung der Angriffe im Fastenmonat Ramadan, der Mitte November beginnt, würde zwar kein moslemisches Tabu brechen, könnte aber anti-amerikanische Stimmungen in vielen moslemischen Ländern anheizen. So haben bereits Moslems in Asien die USA vor einer Welle von Hass und Gewalt gewarnt, falls die Angriffe im Ramadan fortgesetzt würden. (APA/Reuters)