Wien/Manaus - In Brasilien haben die Sicherheitsbehörden einen Schlag gegen die "Mahagoni-Mafia" im Amazonas-Gebiet geführt: Die Bundespolizei stürmte nach Angaben von Greenpeace ein Sägewerk in der Stadt Uruara, in dem illegal gefälltes Holz verarbeitet wird. Ein Großaufgebot von Beamten in drei Hubschraubern, zwei Flugzeugen und fünf Geländewagen beschlagnahmte in der Nacht in mehreren Einsätzen Mahagoni-Holz im Wert von 106 Millionen Schilling. Die Polizei-Razzia war nach Angaben der Umweltschützer eine Reaktion auf die Greenpeace-Studie "Die Mahagoni-Mafia". Die gefährdeten Bäume werden trotz strengen Verbots in Indianergebieten geschlagen. Geld Die Gewinnspannen sind beachtlich: Für Mahagoni aus dem Gebiet der Kayapo-Indianer zahlt ein "Mafioso" 30 Dollar (458 S) pro Kubikmeter und verkauft es für umgerechnet 21.240 Schilling. Das seltene Holz wird für Yachten, Luxusmöbel, Musikinstrumente und Särge verwendet. Österreich importiert laut Greenpeace jährlich Tropenholz im Wert von mehr als 200 Millionen Schilling, vor allem zur Fenstererzeugung. "Die Regierungen müssen endlich dafür sorgen, dass die Motorsägen in den Urwäldern stillstehen. Es müssen Schutzgebiete eingerichtet werden", fordert Martin Frimmel, Waldexperte bei Greenpeace. Im April 2002 treffen einander auf dem Urwaldgipfel der Konvention für Biologische Vielfalt (CBD) in Den Haag die Regierungen der Welt, um einen zehnjährigen Aktionsplan zu erarbeiten. "Die Ergebnisse dieses Treffens werden über das Schicksal der letzten sieben Urwälder der Erde entscheiden", so Frimmel. (APA)