Und die nächsten stehen auch noch ein paar Neueröffnungen an. Das ist natürlich lustig, weil neue Lokale sind gut für die Urbanität, und außerdem spornt Konkurrenz an, und überhaupt hat man als Lokalkritiker was zum Schreiben. Die Ausstatter und Designer freuen sich, die Köche werden angesichts des Booms in der Wiener Gastronomie zwar immer jünger aber auch immer kreativer, und Servicepersonal gibt’s am Markt offenbar auch noch genug. Die Frage ist nur: Woher sollen die Leute kommen, die all diese neuen Lokale besuchen? In den letzten drei Jahren vergrößerte sich die Anzahl an Sitzplätzen in Wiener Szene-Lokalen mit einigermaßen hohem Anspruch nämlich ungefähr auf das vierfache, wenn nicht sogar noch mehr. Und verwunderlicherweise sind die Hütten voll! Wo waren all die Rucola-Esser vorher? Zu Hause vorm Fernseher? Bei der Mama? Im Kibbuz? Dass das noch ewig so weitergeht, ist jedenfalls stark anzuzweifeln, die In-Hütten werden früher oder später krachen, und es sieht so aus, als müsste da bald eine regelnde Behörde einschreiten. Fragt sich nur, welche das sein soll. Wahrscheinlich am ehesten noch das Salzamt.