nennt Apple sein neues Betriebssystem, in Anspielung darauf, dass hier ein Bruch mit den "klassischen" MacOS Versionen vollzogen wird, schliesslich basiert es ja auf einem angepassten Unix-Kernel. Damit sollen Altlasten des mittlerweile viel zu träge gewordenen MacOS zurück gelassen und quasi ein Neustart durchgeführt werden. Und wie wird ein Neustart den Usern am besten signalisiert? Natürlich durch eine neue Optik, und die ist ja schon mal sehr gut geworden. Jede Menge an...
Eye Candy
bietet das neue System, so werden Fenster nicht mehr normal ikonifiziert, sondern verschwinden mit einem Flaschenhals-Effekt im Panel. Wenn der Mauszeiger dann über eins dieser Panel-Icons gezogen wird, werden diese - wie im Bild rechts unten - automatisch grösser, was ganz nett anzusehen ist, mit der Zeit aber eher nervt - zum Glück lässt sich das alles aber auch abschalten. Sicher sehr nett um bei einer Präsentation Leute zu begeistern, aber nicht unbedingt funktionell. Ebenfalls nett anzusehen ist die neue...
Menüleiste
die nun halbtransparent ist, was bedeutet, dass der Hintergrund leicht durchscheint. Warum allerdings eine ganze Reihe von Menüpunkten umplaziert wurden, bleibt unklar, so sind die Funktionen für Neustart und Abschalten nun im Apple-Menü.
Praktisch hingegen ist der neue Menüpunkt der zu den...
Systemeinstellungen
führt, die nun übersichtlich in eine Ansicht integriert wurden, und auch sonst sehr durchdacht wirken - gegenüber den Kontrollfeldern von Mac OS 9.x auf jeden Fall ein Fortschritt. Sehr praktisch - wenn auch nicht ganz neu - ist der...
System Profiler
in dem System- und Softwareinformationen gut aufbereitet dargestellt werden.
Die Abstammung von Unix wirkt sich in einigen neuen netten Features aus, so wurden die Netzwerkfähigkeiten stark verbessert und eine Reihe von Utilities aus der Linux-Welt übernommen, so gibt es ein...
Netzwerk-Tool
in dem mehrere kleine Programme in eine Oberfläche integriert wurden, so sind Whois-Abfragen, Test-Pings und Portscans ein Kinderspiel.
Toll auch, dass es nun endlich eine richtige...
Shell
gibt, in der sich Benutzer eines Unix-Systems schnell zurecht finden werden. Ebenso gibt es nun ein Tool mit dem alle laufenden Prozesse angezeigt werden.
Für den professionellen Einsatz schon lange vermisst und nun endlich da ist auch die...
User-Verwaltung
die es erlaubt verschiedene - von einander getrennte - Accounts einzurichten.
Viel kritisiert wurde bei den Vorgängerversionen von MacOS X das Fehlen eines...
DVD-Players
Diese Manko wurde nun ausgebessert und die mitgelieferte Software ist nicht nur hübsch, sondern funktioniert auch tadellos und vor allem schnell.
Um unter MacOS X einsetzbar zu sein muss die jeweilige Software "karbonisiert" - also an das neue System angepasst werden. Leider wurde dieser Schritt noch nicht bei all zu viel Software vorgenommen, "kleinere" Utilities wie der...
Acrobat-Reader
sind zwar schon umgesetzt worden, die "grossen" Brocken - wie die meisten anderen Projekte von Adobe - lassen fürs erste noch auf sich warten, auch wenn hier regelmässig Besserung versprochen wird.
Bald schon kommen wird allerdings MS Office für X, eine Vorversion der neuen...
Word-Version
kann schon mal gratis bei Microsoft heruntergeladen werden.
Bis dorthin müssen sich die User mit dem mitgelieferten...
AppleWorks
begnügen, das natürlich im Vergleich zu einer "richtigen" Office-Suite nur eingeschränkte Funktionalität bietet, zum einfachen Texte tippen reichts aber allemal.
Software die noch nicht "karbonisiert" wurde wird in der "Klassik-Umgebung" ausgeführt. Zu diesem Zweck wird beim ersten Aufrufen eines alten Programmes...
MacOS 9
gestartet, dieses bleibt dann im Speicher und fortan - oder zumindestens bis zum nächsten Neustart - wird all die alte Software umgehend geladen. Eine optimale Lösung stellt dies sicher nicht dar, werden so doch "unnötig" viele Resourcen (vor allem Speicher) verbraten. Auch der alte...
Look
passt sich nicht unbedingt sehr vorteilhaft in den durchdesignten neuen Aqua-Style ein. Auf eine baldige Umsetzung der wichtigsten Software ist in diesem Sinne jedenfalls zu hoffen.
Bleibt das...
Fazit
Schön ist es jedenfalls, das MacOS X, die Geschwindigkeit ist seit dem Update auf die Version 10.1 ebenfalls recht ok, auch wenn der Umstieg auf einen neue Systembasis in dieser Hinsicht mehr erhoffen lassen würde. Die Stabilität ist ein grosses Plus, und durch die Unix-Verwandschaft sind einige sehr nützliche Tools hinzugekommen. Entscheidend wird aber sein, inwieweit es Apple gelingt Entwickler zum Umstieg auf das neue System zu bewegen, denn der jetzige "Paarlauf" von MacOS 9 und MacOS X kann wohl keine Lösung sein, und sorgt bei den Usern durch die so fehlende Konsistenz bei Oberflächen- und Menüstruktur für Verwirrung. (apo)