Washington - Auch harte Steine können eine
Energiequelle für Lebewesen sein. Amerikanische Geologen haben entdeckt,
dass Mikroben Vulkangestein auf dem Grund der Meere zersetzen. Spuren
der winzigen Steinbeißer fanden die Forscher fast überall am Meeresgrund.
Offenbar sind die oberen 300 Meter der Ozeankruste geradezu
"durchfressen", so das Fachmagazin
"Science"
.
Die deutlichsten Spuren der neu entdeckten Lebewesen sind "Bohrlöcher",
die sie in den glasartigen Ablagerungen am Rande von Meeresvulkanen
hinterlassen. Die Mikroben fressen mikrometerfeine Tunnel in das Gestein
hinein, so Hubert Staudigel vom kalifornischen
Scripps-Institut
. Die kleinen Tunnel dienen wahrscheinlich auch als
Schutz vor Räubern.
Die Mikroben verändern nachhaltig das Vulkangestein. Sie stoßen
chemische Prozesse an, die den Kohlenstoff-Haushalt der Meere
bestimmen, erklären die Forscher. Dadurch seien die Mikroben ein
wesentlicher Faktor für das Klima der Erde. (pte)