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Wien - Die Vergabe des Auftrags zum Ausbau des ATM- Breitbandnetzes hat die Diskussion um die Einkaufspolitik der Telekom Austria (TA) wieder angefacht. Wie berichtet, hat AOSA, das Joint Venture von Siemens und Alcatel, den Zuschlag für den 250- Millionen-Schilling-Auftrag Auftrag bekommen. Zuschlag für AOSA trifft Datakom Beworben haben sich neben AOSA, dem Exarbeitgeber von TA-Technikchef Rudolf Fischer, die TA-Datentochter Datakom, Kapsch/AT, Ericsson und Italtel/Getronics. An Italtel sind der TA-Großaktionär Telecom Italia und der US- Netzwerkhersteller Cisco beteiligt. Italtel prüft dem Vernehmen nach, gegen die Vergabe an AOSA vorzugehen. Dass AOSA zum Zug kam, ist besonders für die Datakom bitter, zumal die TA-Tochter die Errichtung von ATM-Netzen in ihrem Produktportfolio führt und gern am Konzerngeschäft mitgenascht hätte. Laut internen Informationen wäre sie auch billiger gewesen. AOSA als Bestbieter Allerdings: Nach einer umfangreichen Auswertung technischer und wirtschaftlicher Natur sei AOSA eindeutig als Bestbieter hervorgegangen, sagt Helmut Leopold, der Cheftechniker der TA. Diese hätte als Einzige ein Komplettprodukt (inkl. Netzwerkmanagement) angeboten, das auch imstande sei, bei Wartung und Betrieb - entsprechend den Vorgaben der TA-Eigentümer - Kosten zu sparen. Die Datakom sei übrigens für Großkunden am Markt und nicht für das Konzerngeschäft zuständig. Nachfrage nach ADSL führt zu Erweiterungen Notwendig geworden sei die Erweiterung des Leitungsnetzes aufgrund der hohen Nachfrage nach dem schnellen Internet ADSL. Das Telefonnetz sei davon völlig unberührt, weil nicht überlastet, so die Telekom in Reaktion auf einen Standard-Bericht. Durch mehr ADSL-Nutzer steige künftig das Datenvolumen, dafür müsse man gerüstet sein. Für den gemeinen Internetsurfer macht es allerdings keinen Unterschied, ob das Telefon- oder das Datennetz überlastet ist. Er will lediglich, dass Leitungen funktionieren, was in jüngster Zeit nach Berichten von Standard-Lesern offenbar nicht immer der Fall gewesen sein soll. ADSL-Rollout im Plan Beim Rollout von ADSL sieht sich die TA voll im Plan. 600 von 1300 Wählämtern seien umgerüstet, womit ADSL für 70 Prozent der Haushalte verfügbar sei. Die durchschnittliche Errichtungsdauer liege bei zwei Wochen. ISDN- Leitungen als ADSL-Ersatz würden nicht eingesetzt.(Luise Ungerboeck/Der Standard, Printausgabe vom 26.9.2001)