Der Umstand, dass ins Kino gehen zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten junger Menschen gehört, bedeutet noch nicht automatisch, dass sich die Zielgruppe auch selbst auf der Leinwand wieder findet:
Das "1. Wiener Jugendfilmfestival" rückt wohl nicht zuletzt aus diesem Grund Filme ins Zentrum, die sich dezidiert - und abseits des Mainstreams von Highschool-Komödien oder Teen-Slasherfilmen - mit Erfahrungen und Befindlichkeiten Jugendlicher auseinander setzen.
25. 9., 19:00
('Girlfight'-Webseite)
Karyn Kusamas Boxerinnendrama Girlfight etwa kommt ohne spekulative Schauwerte aus, zeigt Dianas Entwicklung vor dem Hintergrund eines vom alleinerziehenden Latino-Macho-Papa dominierten Haushalts und der Männerwelt im Boxclub als weibliches Coming-of-Age-Drama.
Mitunter leicht schablonenhaft, aber mit großer Sympathie für ihre Heldin: "All that you do I can do too", rappen die Dallas Awesome zum Abspann; dann wird eine Wiener Nachwuchsathletin einen Reality Check vornehmen.
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26. 9., 20:00
(www.garageolimpo.it)
Ins Argentinien der Miltärdiktatur führt die argentinisch-italienische Koproduktion Garage Olimpo, in das Leben einer 18-jährigen Lehrerin, die in die Mühlen von Willkür und Folter gerät.
28. 9., 20:00
(www.oiwarning.de)
Oi! Warning verfolgt die Initation eines Außenseiters, des Jugendlichen Janosch - von der Schule geflogen, von zu Hause ausgerissen - in die Truppe der Skinheads.
Ein kontroversieller, männerbündlerischer, nicht eben subtiler Film: Er bringt sein Anliegen mit Überdruck vor, die bisweilen kraftmeierischen Schwarz-Weiß-Bilder spitzen die Oppositionen noch zu.
Die Regisseure Dominik und Benjamin Redding werden bei der Vorführung "ihren Mann stehen".
29. 9., 20:00
Daneben sind auch mehrere österreichische Erstaufführungen zu sehen, etwa der schwedische Film Wings of Glass von Reza Bagher, der von der 18-jährigen gebürtigen Iranerin Nazli erzählt und von ihrem Bemühen, zwischen den traditionellen Vorstellungen ihres Vaters und ihrem schwedischen Umfeld eine eigene Identität zu finden.
(Sara Sommersfeld und Alexander Skarsgård - die Beiden links im Bild - werden Gäste sein)
27. 9., 20:00
(virgin.net/purelybelter)
Im britischen Beitrag Purely Belter von Mark Herman dagegen dreht sich alles um Fußball - und um die Frage, wie man an die teuren Saisonkarten für Newcastle United kommt.
P.S.: Einen Blick auf das Objekt der Begierde gewährt die offizielle Newcastle United- Webseite.
Da Capo
Flankiert wird das Hauptprogramm von ausgesuchten Reprisen, darunter Cameron Crowes Almost Famous (li., 29.9., 17:30), Lukas Modyssons Fucking Åmål (re., 28.9., 18:00), Hettie MacDonalds Beautiful Thing (27. 9., 18:00) ...
26. 9., 18:00
... und Barbara Alberts preisgekröntes Spielfilmdebüt Nordrand. Empfehlung!
cinemagic,
Wien 1.,
Friedrichstr. 4,
Tel. 586 43 03,
www.cinemagic.at
(Isabella Reicher, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25. 9. 2001; mit Hinzufügungen)