Wien - Die börsenotierte Klosterneuburger bauMax-Gruppe hat
im ersten Halbjahr 2001 den Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode
deutlich steigern können. Die Erlöse legten um 10,3 Prozent auf 414,0
Mill. Euro (5,7 Mrd. S) zu, obwohl es heuer keinen
"Jahrhundertfrühling" wie im Vorjahr gegeben habe, meinte der
Vorstandsvorsitzende Martin Essl anlässlich der
Halbjahrespressekonferenz am Donnerstag in Wien. Nach Regionen
betrachtet konnte die Heimwerker-Kette am österreichischen
Heimatmarkt beim Umsatz um 3,4 Prozent auf 267,7 Mill. Euro zulegen,
während in Zentral- und Osteuropa ein Plus von 25,5 Prozent auf 146,3
Mill. Euro erreicht werden konnte.
Die Entwicklung der Ertragskennzahlen konnte damit jedoch nicht
mithalten. Der Betriebserfolg (EBIT) lag mit 10,9 Mill. Euro bloß um
0,3 Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. Die EBIT-Marge sei
somit im ersten Halbjahr bei 3,2 Prozent gelegen, was höher als bei
vielen "Handels-Kollegen" sei, betonte Essl. Der Rückgang beim
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 16,7 Prozent
auf 6,5 Mill. Euro wurde von der Geschäftsführung mit höheren
Belastungen beim Finanzergebnis durch die veränderte Zinslandschaft
und dem schlechten Wetter der Frühjahressaison begründet. Zum 30.
Juni 2001 beschäftigte die Heimwerker-Kette 2.927 Mitarbeiter nach
2.865 zum Halbjahresstichtag 2000.
"Konsumentenverhalten hat sich nicht verändert"
Essl geht nach wie vor davon aus, dass die bauMax-Gruppe im
Gesamtjahr den Umsatz wie geplant um mehr als zehn Prozent auf rund
836 Mill. Euro steigern können werde. "Das Konsumentenverhalten hat
sich seit der Vorwoche verglichen mit der Vorjahresperiode nicht
verändert", nahm der Vorstandsvorsitzende Bezug auf die
Terrorkatastrophe in den USA. Daher rechne man trotz der erhöhten
Aufwendungen durch die "starke Expansion" und der eingetrübten
Konjunkturprognosen mit einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres.
Als "phänomenalen Erfolg" sieht das Management die Einführung der
Preissäge-Kundenkarte, die innerhalb von drei Monaten von rund
150.000 Kunden in Anspruch genommen worden sein soll. "Es handelt
sich bei den Preissägern um Intensivkunden", hob Essl hervor. Die
computergestützte Auswertung des Kaufverhaltens der "Preissäger"
ermögliche zudem eine individuelle Kontaktaufnahme durch Direct
Marketing. Bis Jahresende wolle man an die 250.000 Preissäge-Karten
ausgeben.
Sortiment wird ausgeweitet
Durch den Einstieg der AVA, einer Tochter der deutschen
EDEKA-Gruppe, in die von bauMax und den toom-Baumärkten der
REWE-Gruppe gegründete Einkaufskooperation "tooMaxx" spreche man nun
mit der Industrie als drittgrößter Abnehmer in Europa für
Do-It-Yourself-Artikel. "Wir sind auf einem Stockerlplatz", freut
sich Essl. Vorerst wolle man jedoch keine neuen Partner in die
Kooperation aufnehmen, es stehe die Konsolidierung im Vordergrund.
"Wir wollen erst die PS, die wir haben, auf die Straße bringen", so
Essl.
Künftig will die bauMax-Gruppe ihr Sortiment in Richtung
Baustoffe, Rohholz und Installationsmaterial für den Rohbau
ausweiten. Man wolle ein Komplettangebot mit dem neuen
Baustoff-Bereich, Heimwerkerprodukten für Wohnungsrenovierung und
-ausstattung sowie Gartenartikeln für die Kundschaft schaffen. Zudem
soll die Expansionsstrategie durch Flächenausweitung in Österreich
und durch die "konsequente Erweiterung der Marktpräsenz" in Zentral-
und Mitteleuropa weiter vorangetrieben werden.(APA)