Normale Computermäuse können Kindern
gesundheitlich schaden. Sie seien für Erwachsene gemacht und für
Kinderhände viel zu groß, warnte die Humanbiologin Inge Schröder im
Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die Mäuse könnten
Verkrampfungen und Schmerzen bis hin zu typischen Computerkrankheiten
auslösen. Trotzdem biete in Deutschland noch kein Fachgeschäft
kindgerechte Mäuse an.
130 Kinder wurden beobachtet
Zusammen mit einer Diplomandin hat die Kieler Wissenschafterin 130
Kindergarten- und Grundschulkinder beim Umgang mit einer normalen und
mit einer extra entwickelten Kindermaus beobachtet. Die Ergebnisse
der Studie stellen die Biologinnen am kommenden Samstag auf einem
interdisziplinären Kongress zum Thema "Kind und Kindheit" in Mainz
vor. Der Kongress beginnt am Donnerstag.
Dramatische Unterschiede
"Die Haltung der Kinder unterschied sich bei den beiden Mäusen
dramatisch", sagte Schröder. Mit einer normalen Maus blieben ihr Arm
und ihre Schultern die ganze Zeit angespannt: "Das Handgelenk der
Kinder liegt auf der Maus auf, sie können sich nicht abstützen",
erklärte die Biologin. Erst mit der kleinen Kindermaus konnten die
Buben und Mädchen Handgelenk und Unterarm entspannt auf dem Tisch
ablegen, wie Erwachsene das auch tun.
Noch keine Prognosen über Langzeitfolgen möglich
Welches Ausmaß die Haltungsschäden annehmen können, ist noch
ungewiss: "Für Kinder liegen Langzeitdaten noch nicht vor", betonte
Schröder. Mögliche Folgen seien aber Sehnenscheidenentzündungen und
das schmerzhafte RSI-Syndrom, eine typische Krankheit von
Bildschirmarbeitern. Ausgelöst wird sie von immer wieder wiederholten
Bewegungen, die im Gewebe winzige Verletzungen und Narben
hinterlassen.
Kindermäuse sehr teuer
Bisher sind kindgerechte Mäuse nach Auskunft Schröders nur über
das Internet von einem kleinen US-amerikanischen Hersteller zu
beziehen. Diese Mäuse aber seien sehr teuer. Die Biologin hofft auf
Nachahmer: "Gerade für Vorschulkinder ist die Maus schließlich am
wichtigsten. Denn mit der Tastatur können sie noch nicht umgehen."(APA/dpa)
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