Foto: Warner Brothers
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Wien - Als "visionär, aber weit von der Wirklichkeit entfernt" bezeichnete Thomas Eiter, Professor für Wissensbasierte Systeme an der Technischen Universität (TU) Wien, den am Freitag in Österreich anlaufenden Film "Künstliche Intelligenz - AI". In dem Streifen spielt ein denkendes und sogar liebendes Roboter-Kind die Hauptrolle. Die Frage, ob es jemals Maschinen mit Gefühlen im menschliche Sinne geben wird, ist nach Ansicht von Eiter noch nicht zu beantworten. Vom 19. bis 21. September kommen internationale Experten für AI zur wissenschaftlichen Tagung "KI-2001" nach Wien. In den sechziger Jahren noch große Zuversicht Vor allem in den sechziger Jahren gab es - auch unter Wissenschaftern - große Zuversicht, dass schon bald intelligente Maschinen die Erde als nutzbare Geister bevölkern werden. Etwa in Fabrikshallen hat sich die Vision mittlerweile erfüllt, aber was die menschenähnlichen Roboter angeht, musste die anfängliche Euphorie schon bald revidiert werden. Nervige Schachcomputer "Die ersten brauchbaren Schachprogramme wurden in den 50er Jahren entwickelt, man dachte damals, dass man damit menschlichen Schachspieler schon in fünf bis zehn Jahren ernsthafte Konkurrenz machen würde", so Eiter. Tatsächlich dauerte die Entwicklung Jahrzehnte, bis auch die besten Spieler entnervt gegen Großrechner wie "Deep Blue" aufgaben. Mittlerweile machen auch Roboter in Menschengestalt - so genannte Androiden - oder in Tiergestalt dank verbesserter Mechanik Fortschritte. Alleine mit Gefühlen haben die Roboter, oder besser die Menschen, sie sie herstellen, ihre Probleme. Vernunft "einhauchen" "Wir wissen bis heute nicht wirklich, was beispielsweise 'Liebe' ist, dementsprechend können wir auch keine liebenden Maschinen konstruieren", so Eiter. Zur Zeit schlagen sich die AI-Experten weltweit aber mit ganz anderen Themen herum. So wird beim Kongress in Wien ein heißes Thema sein, wie man Computer so etwas wie Vernunft einhaucht. Die Formulierungen wie "normalerweise" oder auch irgendein Zusammenhang sei "meistens so, aber nicht immer" sind für einen Menschen leicht zu begreifen, für eine Maschine nicht. Hausdach oder Verkehrszeichen - für AI's eine schwierige Frage Aber auch Humor ist etwas, was Computern bis vor kurzem völlig fremd war. Mittlerweile versuchen namhafte Spezialisten, der Maschine klar zu machen, was ein Witz ist. So sind Programme im entstehen, die mehr oder weniger selbsttätig "witzige Abkürzungen" oder Wortspiele kreieren. Ein weiteres Gebiete der AI, an dem derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird, ist die Bilderkennung. Auch hier mangelt es dem Computer teilweise immer noch an vernünftiger Einsicht. So kann er - was auch einem Kleinkind nie einfallen würde - ein Hausdach mit einem Verkehrszeichen verwechseln, nur weil der Umriß ein Dreieck mit einer Spitze nach oben darstellt. (APA)