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Wien - Mit drei "Europapremieren" will Vienna's English Theatre in der Saison 2001/02 punkten. "Ich war einfach schneller", freute sich Prinzipalin Julia Schafranek - und sie verwendet dabei einen sehr britischen Europa-Begriff: "Das erste am Kontinent" ist das Gastspiel von "Stones in His Pockets" (8. 4. bis 18. 5. 2002) der irischen Autorin Marie Jones, nachdem das mit dem Olivier Award 2001 als beste Komödie ausgezeichnete Stück schon in London zu sehen war. Freude herrschte nicht nur darüber, dass ungeachtet des "großen Schocks" der fast 20-prozentigen Budgetkürzung seitens des Bundes in der vergangenen Saison "ohne Schaden zu nehmen der geplante Spielplan durchgesetzt" werden konnte (Auslastung: über 80 Prozent). "Endlich" werde man auch im Keller des Hauses "eine zeitgemäße Kostümwerkstatt und ein Lager für Requisiten und Bühnenbilder sowie eine kleine Probebühne" haben. Ermöglicht wurde dies durch einen Investitionskostenzuschuss der Stadt Wien in der Höhe von 1,8 Millionen S (130.811 Euro) und durch eine Ratenzahlungsvereinbarung mit den beteiligten Firmen. Und so beginnt es Eröffnen wird die Saison das Stück "The Drawer Boy" (10. 9. bis 20. 10.) des Kanadiers Michael Healey, das sämtliche wichtige Theaterpreise in Kanada gewinnen konnte und diesen Herbst am Broadway laufen wird. Schafranek ist überzeugt, dass das Stück um einen jungen Autor und Schauspieler - "Gefühl, Menschlichkeit, Unterhaltung" zeichnen es aus - einen "weltweiten Siegeszug antreten wird". Daphne du Mauriers "Rebecca" (5. 11. bis 21. 12., in einer Adaption von Clifford Williams) ist "der Klassiker der kommenden Saison", so Schafranek. Im kommenden Jahr wird das Theater die Vorhänge für das Gastspiel des "Second City Comedy Club" aus Chicago (9. bis 19. Jänner 2002) öffnen, bevor mit "Proof" (4. 2. bis 23. 3.) ein weiteres preisgekröntes Stück zur (echten) Europapremiere kommt: David Auburn konnte mit dem Stück um einen jungen Mathematikprofessor, der in den Unterlagen seines in geistiger Umnachtung verstorbenen Professors nach einem Beweis seines Genies sucht, den Pulitzer Preis 2001 und den Tony Award gewinnen. Das Stück ist schon ein Jahr en suite am Broadway zu sehen. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es dort Kultstatus bekommt", so Schafranek. Beschlossen wird die Saison mit "Move over Mrs. Markham" (3. 6. bis 11. 7. 2002) von Ray Cooney und John Chapman, einer "ganz traditionellen Erfolgskomödie, was unserem Publikum immer wieder gefällt", so Schafranek: Drei Paare setzen irrtümlicherweise ihre Techtelmechtel-Abende am selben Tag in der selben vermeintlich leeren Wohnung an. Im Zuge der School Tours kommen "Hotmail from Helsinki" (Judy Upton), die Shakespeare-Adaption "Romy und Julian" (Clive Duncan), für die Fortgeschrittenen "The Last Yankee" (Arthur Miller) und auf Französisch "Cyrano de Bergerac" nach Edmond Rostand in die Schulen. (APA)