Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Wien - Im Freud-Museum sitzt eine Frauenleiche auf einem Übersee-Koffer - nicht von unheimlichen, dunklen Mächten des Unterbewußten zu Tode gebracht, sondern ganz herkömmlich erwürgt. Und weil sich die junge Aufseherin nach ihrem grauenhaften Fund nichts sehnlicher wünscht als den sofortigen Beistand einer als Lifestyle-Reporterin arbeitenden ehemaligen Schulkollegin, ist Mira Valensky noch vor der Polizei am Tatort. Das ist das Ausgangsszenario für "Freudsche Verbrechen", den dritten Krimi der Journalistin und Buchautorin Eva Rossmann. Nach den üblen Machenschaften der Politik ("Wahlkampf", 1999) und den mörderischen Rivalitäten der Volksmusik-Branche ("Ausgejodelt", 2000) steht nun anscheinend die "Psycho-Szene" im Mittelpunkt. Das lässt die Autorin jedenfalls in ihrem Buch die Boulevard-Presse munkeln, als nach der jungen amerikanischen Touristin auch noch ein Psychiater, der mit ihr bekannt war, ermordet wird. Doch Rossmann hat eine falsche Spur gelegt, und schon bald landen Valensky und ihre wie immer als Assistentin behilfliche Haushälterin Vesna in einer Geschichte, in der nicht unbestimmte seelische Probleme von heute, sondern sehr konkrete Arisierungen der Nazi-Zeit kriminelle Kettenreaktionen auslösen. Diesen zu folgen, überläßt Rossmann ihren Lesern - und lädt für die morgige Buchpräsentation lieber an den Ausgangspunkt ihres Krimis ein: in das Freud-Museum. (APA)